Junior Open Water Diver

Junior Open Water Diver – Einführung

Hallo, schön, dass du hier bist. Bist du schon zum Kurs junior Open Water Diver angemeldet? Oder bist du einfach neugierig und möchtest mal schauen, wer oder was ein junior Open Water Diver ist?

Wahrscheinlich ist einer deiner Eltern bereits ein Taucher, oder gar beide, oder sonst jemand lässt dich hier mal reinschauen.

Es gibt viele Gründe warum man gerne tauchen möchte …

… der eine träumt von der bunten Tierwelt und den Begegnungen mit großen und kleinen Fischen. Der andere möchte Wracks erkunden und abenteuerliche Altertümer entdecken. Egal was  einen dazu bringt, in die Wasserwelt einzutauchen, es ist heute einfacher denn je.

Ganz gleich: Tauchen ist einfach ein großes Abenteuer und glaube mal, es gibt unglaublich viel zu entdecken und erkunden. Und noch toller ist: es macht riesig Spaß und ist für jemanden wie dich super leicht zu lernen.

Also, los geht‘ s …

 

Wo und wie beginnen?

Am wichtigsten ist, dass du gesund bist. Das heißt, es muss ein kurzer Medizin-Check, die sogenannte Tauchtauglichkeitsuntersuchung, durchgeführt werden. Dann weißt du Bescheid und deine Eltern müssen sich auch keine Sorgen machen.

Unabhängig davon, sollte nicht getaucht werden bei Erkältung, Fieber, also wenn man krank ist oder sich unwohl fühlt. Tauchen hat unter anderem viel mit den Atmungsorganen zu tun. Dazu wirst du später noch ganz viel erfahren. Wer Zweifel hat, ob er tauchen darf, sollte vorher seinen Arzt fragen.

Grundsätzlich müssen bei Minderjährigen die Eltern ihre Zustimmung zur Tauchausbildung geben.

Du hast alle Unterlagen zusammen und bei uns in der Tauchschule abgegeben?
Gesundheitsbogen- Kursanmeldung – Teilnahmebedingungen

Hast auch an ein Foto für deinen Tauchschein gedacht?

Denn den brauchst du nach deinem Kurs um auch überall abtauchen zu dürfen.

Deinen Tauchschein, dazu ein Logbuch, wo du alle deine Abenteuer aufschreibst und eine Gesundheitsbescheinigung musst du dann immer dabei haben. Suche dir doch gleich ein Logbuch aus und schon bist du startklar….

 

…. Termine bei uns im Online-Kalender den du aus www.meeresauge.de findest, einloggen. Du hast 4 Pooleinheiten, ähnlich wie Schulstunden, vor dir. (Du kannst Doppelstunden buchen und bist schneller hiermit fertig). In diesen Stunden zeigen wir dir, wie alles funktioniert, wie man sich unter Wasser bewegt, was man machen kann, wenn es mal nicht so toll klappt und Spaß werden wir auch ganz viel haben.

…. Termine bei uns im Online-Kalender den du aus www.meeresauge.de findest, einloggen. Nach dem Pooleinheiten kannst du in einem Indoortauchparadies 4 Tauchgänge machen. In diesen Tauchgängen gehen wir auf Endeckungstour, denn es gibt Säulen, Tempel zu bestaunen, sogar ein kleines Schiffswrack finden wir hier. Oder wenn die Temperaturen es zulassen, schauen wir mal in einen See hinein und begegnen Fischen, Krebsen und allerlei Pflanzen durch die man hindurch tauchen kann, ohne sie zu berühren.

…. und alles was du wissen musst, damit wir gemeinsam abtauchen können, lernst du hier, wann immer du Lust dazu hast, oder du so neugierig bist, dass du alles gleich nacheinander durchliest. Wenn du hier mit diesem Manual durch bist, gebe uns kurz Bescheid, dann bekommst du ein Quiz freigeschaltet und kannst überprüfen, ob du alles oder zumindest fast alles behalten hast.

Alles klar? Keine Fragen mehr? Dann geht es los und deine Reise in die Taucherwelt geht los.

 

 

Junior Open Water Diver – Kapitel 1

  • Maske
  • Flossen
  • Schnorchel.

Junior Open Water Diver – Kapitel 2

  • Sehen unter Wasser
  • Farben unter Wasser
  • Hören unter Wasser
  • Druck und Körperhohlräume
  • Schnorchellänge

Junior Open Water Diver – Kapitel 3

  • Womit taucht man?
  • Drucklufttauchgerät
  • Tauchausrüstung

Junior Open Water Diver – Kapitel 4

  • Der Einstieg
  • Tarieren lernen
  • Oktopusatmung und Wechselatmung
  • Der Ausstieg
  • Pflege der Ausrüstung

Junior Open Water Diver – Kapitel 5

  • Tauchphysik
  • Dekompression
  • noch mehr Ausrüstung.

Junior Open Water Diver – Kapitel 6

  • Tauchen von einem Boot aus
  • Einstieg
  • Abtauchen am Ankerseil
  • Licht unter Wasser
  • Wracks
  • Gefährliche Meerestiere
  • Auftauchen mit Stopp
  • Einstieg ins Boot
  • Tauchmedizin
  • Das Brevet

Junior Open Water Diver – Kapitel 7

  • Tauchen … und was sonst noch dazu gehört
  • UW-Zeichen und Logbuch
  • Gefährliche Meerestiere
  • Checkliste und Tauchertasche
  • Der Taucherkodex
  • Oft gestellte Fragen
  • Weitere Ausbildung

Junior Open Water Diver – Kapitel 1

Was braucht man zum Schnocheln?

Euer Tauchlehrer oder eure Tauchlehrerin wird mit euch zusammen als Erstes die sogenannte ABC- Ausrüstung zusammenstellen. Keine Sorge, ABC hat absolut nichts mit einer Erstklässler-Schultüte zu tun, sondern das sind die ersten drei Hauptausrüstungsteile eines Tauchers:

  • Maske
  • Flossen
  • Schnorchel.

 

Maske
Die Maske muss unbedingt in Ruhe, am besten bei uns im Center anprobieren, sehr gut sitzen und zwei Dichtränder haben. Denn nichts ist unangenehmer, als unter Wasser nichts richtig zu sehen, weil die Maske ständig Wasser hineinläuft.

Man testet die Passform, indem man die Maske, ohne sie mit dem Maskenband am Kopf zu befestigen, leicht an das Gesicht andrückt, durch die Nase einatmet und dabei kurz die Luft anhält. Lässt man die Maske dann los, muss sie durch den Saugdruck von selbst vorm dem Gesicht halten. Fällt sie herunter, ist sie wahrscheinlich zu groß. Hat man starke Druckstellen, ist sie zu klein.

Die Maske muss auch einen Nasenerker besitzen, damit die Nase mit zwei Fingern gut angefasst und der Druckausgleich gemacht werden kann.
Es gibt Masken in allen Formen und Farben. Einige Taucher bevorzugen eine Maske mit zwei getrennten Gläsern, andere möchten so viel Durchblick wie möglich und suchen sich eine Maske mit einem großen Glas aus. Es gibt auch Masken mit optischen Gläsern, ist dann so wie eine normale Brille mit geschliffenen Gläsern. Wenn die Maske gut sitzt, kann man auch Kontaktlinsen tragen.

 

Ein Tipp für klare Sicht:
Es ist zwar nicht jedermanns Sache, hilft aber garantiert: Man spuckt man vor Gebrauch kurz in die trockene Maske, verreibt das Ganze und spült es mit Wasser kurz aus. Dann beschlägt die Maske unter Wasser nicht, weil der Speichel Enzyme enthält, die die Fettschicht auf den Gläsern entfernt. Du kannst aber auch spezielle Anti-Beschlagmittel nehmen, die den gleichen Effekt haben, aber vielleicht nicht immer in deiner Tauchtasche sind.

 

Flossen

Es gibt Flossen in vielen verschiedenen Formen und Farben. Aber man unterscheidet zwei Bautypen:

> Schwimmflossen

> Geräteflossen

Schwimmflossen haben ein Flossenblatt und einen Fußteil in einem, man schlüpft barfuß hinein. Diese Flossen sind perfekt beim Schnorcheln, im Training, oder beim Tauchen im Schwimmbad oder auch im Indoorparadies.

Geräteflossen sind hinten im Fersenbereich offen, werden mit einem Klickverschluss geöffnet und geschlossen oder haben „Spring Straps“ (Gummiexpander) zum leichter an- und ausziehen. Für Geräteflossen benötigt man immer Füßlinge, das sind Taucherschuhe aus Neopren.

Die Geräteflossen haben den Vorteil, dass man beim Ausziehen der Flosse mit den Füßlingen besser über steiniges Gelände oder heißen Sand gehen kann als barfuß.
Außerdem ist die Taucherausrüstung auch ein paar Kilo schwer, die man barfuss bei jedem Tritt spürt. Aber irgendwie muss man ja vom Ufer zum Tauchen ins Wasser :-).

 

Tipp: Ziehe deine Flossen erst im oder nahe am Wasser an, denn mit angezogenen Flossen hat man erstens keinen eleganten Gang und zweitens kann man ganz schnell stolpern. Wenn du aber mit angezogenen Flossen ein Stück gehen musst, gehe rückwärts, schaue dabei aber nach hinten!

 

 

Schnorchel

Der Schnorchel ist eine tolle Sache, denn damit kannst du deinen den Blick immer unter Wasser halten, ohne beim Atmen ständig den Kopf aus dem Wasser nehmen zu müssen. Solange du an der Wasseroberfläche schwimmst, bleibt der Schnorchel leer und man kann ohne Unterbrechung einatmen. Tauchst du unter, läuft der Schnorchel natürlich voll Wasser.  Taucht man wieder auf, pustet man den Schnorchel leer, denn sonst hat man beim nächsten Atemholen Wasser im Hals, und das ist wirklich nur für Zuschauer lustig.  Damit dir das nicht passiert, solltest du vor dem Abtauchen kurz einatmen und nicht alle Luft schon unter Wasser ausatmen, denn sonst fehlt dir genau die benötigte Luftmenge zum Auspusten. Mit dem Auspusten beginnt man nämlich schon ganz kurz unterhalb der Wasseroberfläche.

Ein bisschen Restwasser bleibt aber trotzdem im Schnorchel, das stört nicht wirklich, denn die Luft zum Einatmen geht totzdem durch. Es gibt aber auch Schnorchel, die das Restwasser über ein Ventil ableiten und deinen Komfort steigert.

Wenn du nicht weißt, welcher Schnorchel für dich sinnvoller ist, hilft dir dein  Tauchlehrer weiter.

Junior-Schnorchel müssen nicht nur kürzer als Erwachsenen-Schnorchel sein, sondern auch der Durchmesser sollte deutlich geringer sein. Sie haben damit ein kleines Innenvolumen, weil die Junioren keinen so großen Pressdruck mit ihren Lungen aufbauen können. Die DIN-Norm schreibt für Kinder-Schnorchel eine maximale Länge 30 cm (zwischen Mundstück und Lufteintritt), Innendurchmesser von 15 bis 18 mm vor. Junior-Schnorchel sollten auch eher gerade geformt sein und nicht gebogen und selbstverständlich sollte das Mundstück auch passen und bequem sein.

Schnorchel für Größere und Erwachsene sind dagegen max 30cm lang und haben einen Innendurchmesser bis zu 2,4 cm.)

Hast du deine ABC-Ausrüstung zusammengestellt, bekommst du in der Tauchschule eine eigene Kiste, in der du deine Sachen ordentlich aufbewahren und transportieren kannst. Denn Sauberkeit ist Ehrensache, schließlich hängt davon auch deine Gesundheit ab. Ein Taucher der seine Sachen pflegt, den akzeptiert man auch als vertrauensvollen Tauchpartner und ist gerne mit ihm unter Wasser.

 

Druckausgleich

Bevor du loslegen kannst, sind noch ein paar theoretische Einweisungen notwendig, um dein Verständnis für deine Abenteuer unter Wasser zu fördern.
Du kennst bereits schon ganz sicher Sicher das Gefühl, ,,Druck“ auf den Ohren zu haben. Zum Beispiel im Flugzeug beim Landen und Starten oder wenn man im Auto eine Passstrecke im Gebirge fährt. Das liegt an dem sich ändernden Druck, der von außen auf dein Trommelfell einwirkt. Unter Wasser wird das bewegliche Trommelfell bei zunehmendem Druck nach innen gebogen. Wird der Druck zu stark, kann das Trommelfell einreißen und das muss auf jeden Fall verhindert werden. Ein Riss oder auch eine sehr starke Dehnung vom Trommelfell tut nicht nur weh, sondern bedeutet auch mindestens vier Wochen absolutes Tauchverbot, denn so lange dauert es meistens bis zur Heilung.

Um den Riss des Trommelfells zu vermeiden, muss man einen Druckausgleich machen. Hier drückt man im Bereich des Nasenerkers der Maske die Nasenflügel zusammen, sodass man nicht mehr durch die Nase einatmen kann, und pustet vorsichtig Luft in die Nase, ähnlich wie beim Naseputzen. Du verspürst dann ein leichtes ,,Knacken“ in den Ohren. Dies ist der Druckausgleich. Da die Mundhöhle mit dem Mittelohr durch einen Durchgang (Ohrtube) verbunden ist, wird durch das Pressen von Luft ein Gegendruck zum äußeren Wasserdruck erzeugt und das Trommelfell kehrt wieder in seine normale Position zurück. Manchmal kann man das auch nur durch Schlucken erreichen, aber die erste Methode ist viel wirkungsvoller und sicherer.

Je tiefer man taucht, also je mehr Wasser über einem liegt, umso höher wird der Druck, der auf das Trommelfell wirkt, daher muss man den Druckausgleich gerade beim Abtauchen öfters wiederholen. Beim Auftauchen ist das nicht nötig, denn hier geschieht es bei nachlassendem Wasserdruck von ganz alleine.

 

Wichtig: Ist die Verbindung zum Mittelohr zum Beispiel bei einer Erkältung wegen geschwollener Schleimhäute versperrt, kann auch kein Druckausgleich erfolgen. In diesem Fall darf man nicht abtauchen!

 

Wasser-Nase-Reflex

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Überwindung des Wasser-Nase-Reflexes. Das testet man danz einfach: Gehe einfach nur mir einem Schnrochel ausgerüstet ins Wasser, tauche unter und halte die Naselöcher zu. Deine Augen kannst du auflassen oder auch schließen.

Dann lasse vorsichtig die Nasenlöcher los und atme ganz vorsichtig durch den Schnorchel ein und aus. Dein Körper sollte nun die Atmung durch die Nase blockieren, so dass du ganz leicht durch den Mund weiteratmen kannst. Also ein- und ausatmen. Jetzt sollte auch kein Wasser in die Nase eindringen. Je öfter du das übst, je einfacher und perfekter wird es für dich, auch ganz ohne darüber nachzudenken.

 

Abtauchen mit Druckausgleich

Jetzt bist du schon gut vorbereitet und kannst endlich abtauchen in die Unterwasserwelt. Dein Tauchlehrer wird nun mit dir das richtige Abtauchen lernen. Und dazu gehört auch der Druckausgleich.

Der Wasserdruck steigt, je tiefer du hinabtauchst und das passiert schon auf dem ersten Meter nach unten.

Du musst daher mit dem Druckausgleich beginnen, sobald du die Wasseroberfläche verlassen hast. Mache ihn bitte nicht erst, wenn du etwas spürst, dann wird es nämlich schon schwieriger.

Mach es dir einfach zur Gewohnheit, automatisch beim Abtauchen, wenn die Haare unter Wasser sind, mit dem Druckausgleich anzufangen.

Als Schnochler sollte man sich gleich von Beginn an eine kraftesparende, sichere und elegante Methode zum Ab- und Auftauchen angewöhnen:

  • flach an der Oberfläche liegend, Blick nach unten, dann weiß man ja wo man hin will
  • in der Hüfte senkrecht nach unten mit Schwung abknicken, nicht überkippen
  • durch den Schwung gehen die Beine senkrecht nach oben und drücken den Körper durch ihr Gewicht nach unten
  • dadurch sinkt der Körper automatisch ab, leichter Flossenschlag nach unten, Druckausgleich nicht vergessen!
  • Körper in die Waagerechte bringen
  • umkehren und nach oben schwimmen
  • beim Auftauchen sich langsam immer um die eigene Achse drehen und die Wasseroberfläche im Blick behalten

 

Wichtig: Beim Auftauchen unbedingt immer nach oben zur Wasseroberfläche schauen. Ein Surfer oder Schwimmer sieht nicht, dass da was aus der Tiefe hochkommt. Umgekehrt kann der auftauchende Schnorchler aber durchaus sehen, was oben abgeht.

 

Flossenschlagtechnik

Flossen sind nicht dazu da, um Fische zu beeindrucken oder Haie abzuschrecken, sondern sie sind ganz wichtige Hilfsmittel, um sich schnell und wendig im und unter Wasser fortzubewegen.

Dabei sollte man einen flüssigen Bewegungsablauf erzielen, der ruhig und gleichmäßig erfolgt. Das Flossenblatt ist einigermaßen flexibel und biegt sich unter Wasser abwechselnd nach oben oder unten, je nachdem wie du dein Bein bewegst.

 

Optimal wird der Wasserwiderstand genutzt durch eine abwechselnde Beinbewegung, also auf und ab. Das nennet man den Kraulbeinschlag. Im Gegensatz zum Schwimmstil an der Oberfläche werden hierbei aber die Arme nicht eingesetzt. Diese hält man entweder am Körper, verschränkt sie unter dem Bauch oder kommuniziert mit seinem Tauchpartner durch sinnvolle Unterwasserzeichen. Aber die lernen wir später.

Manchmal sieht man auch Schnorchler mit Delfinbewegung. Diese wird aber eher im Wettkampf um Schnelligkeit eingesetzt und ist beim Schnorcheln weniger üblich. Aber probiere diese Fortbewegungsmethode wenn du möchtest ruhig mal aus, es macht Spaß.

 

Maske ausblasen

Eine letzte Pflichtübung steht noch an. Jedem kann es mal passieren, dass die Maske verrutscht oder Wasser in die Maske läuft. Das ist in mehreren Metern Tiefe zwar unangenehm, aber dank physikalischer Grundgesetze ganz einfach zu lösen.

Den Kopf kippst du dazu in den Nacken und drückst die Maske am oberen Rand gegen die Stirn. Jetzt blubbert man Luft aus der Nase in den Maskenraum. Die austretende Luft verdrängt das Wasser nach unten aus dem Maskenraum. Ist die Maske leer, einfach wieder leicht andrücken, fertig. Am besten übt man dies am Anfang, solange man noch Boden unter den Füßen hat, dann ist es leichter. Später übt man das aber auch in tieferem Wasser.

Je öfter du alle diese Übungen durchführt, umso sicherer wirst du. Und bevor man mit dem Gerätetauchen beginnt, sollte man diese Schnorchelabläufe gut beherrschen. Beobachtet oder filmt ihr euch gegenseitig, dann erkennt ihr auch schnell, was ihr falsch gemacht habt. Euer Tauchlehrer wird euch ebenfalls auf Fehler aufmerksam machen und viele Tipps geben.

 

Nachbesprechung

Taucher sitzen nach dem Tauchgang gerne noch gemütlich zusammen und sprechen über ihre Erlebnisse unter Wasser. Hierbei tauscht man sich aus, berichtet von seinen Erfahrungen und Erlebnissen und lernt auch Neues hinzu.

Dein Tauchlehrer wird das mit dir auch machen, viele Informationen zu dem letzten Tauchgang geben, auch mit dir besprechen was ganz wichtig davon ist zu behalten und dann auch beim nächsten Mal zu üben und wiederholen.

Ganz bestimmt gehört auch etwas aus der Medizin und Physik dazu 🙂

Junior Open Water Diver – Kapitel 2

Schauen wir uns jetzt mal an, was sich vielleicht alles nach dem Abtauchen verändert und was es zu beachten gibt:

  • Sehen unter Wasser
  • Farben unter Wasser
  • Hören unter Wasser
  • Druck und Körperhohlräume
  • Schnorchellänge

 

 

Sehen unter Wasser

Der  „riesige“ Fisch ist unter Wasser oft eine optische Täuschung, obwohl es natürlich auch wirkliche Riesen im Meer gibt. Schuld daran ist eigentlich unsere Maske. Denn der Luftraum, der so zwischen Augen und Wasser entsteht, verändert die Brechung des Lichts, lässt uns aber dafür scharf sehen. Wenn du ohne Maske unter Wasser die Augen öffnest, siehst du alles ziemlich verschwommen.

Wasser ist je nach Salzgehalt, Temperatur und Druck etwa 1000-mal dichter als Luft. Deshalb werden die Lichtstrahlen an der Wasseroberfläche gebrochen. Am besten sieht man das in einem Trinkglas mit Strohhalm. An der Grenze zum Wasser wirkt der Trinkhalm abgeknickt.

Ab einem bestimmten Winkel wird das Licht sogar reflektiert, sodass die Wasseroberfläche einen silbrigen Spiegel bildet.

Dieser Weg der Lichtstrahlen hat aber den zusätzlichen Effekt, dass durch die zweifache Brechung an der Maske das Objekt vor einem jetzt näher und größer erscheint, also Vorsicht bei sogenannten „Taucherstorys“ um Riesenfische und wie nah man ihnen war.

Was ist mit den Farben unter Wasser?

Das weiße Licht, das von der Sonne ausgeht, besteht aus einem Gemisch aller sichtbaren Farben, die Spektralfarben genannt werden. Konventionell unterscheidet man sechs grundlegende Spektralfarben, die sich auch im Regenbogen zeigen.

Die Farbunterschiede entstehen durch verschiedene Frequenz oder Länge elektromagnetischer Wellen, die von einer Oberfläche reflektiert werden. Bei einer blauen Farbe z.B. wird nur der blaue Wellenlängenbereich reflektiert – alle anderen Lichtwellen werden auf dieser Oberfläche absorbiert und bleiben unsichtbar.

Je nach Wellenlänge des Lichts dringen die einzelnen Farben unterschiedlich tief ins Wasser durch. Je kürzer die Wellenlänge einer Farbe ist, desto tiefer dringt sie ins Wasser. Rot schafft es somit am wenigsten, etwas tiefer kommt Orange dann Gelb, Grün, Blau und Violett. Ultra-Violett ist ein besondere Fall, weill es die kürzeste Wellenlänge hat und somit mit Abstand am weitesten in die Wassertiefe gelangt.

 

Hören unter Wasser


Die höhere Dichte des Wassers hat noch zwei weitere Effekte. Da die Schallwellen im Wasser rund 4-mal schneller als in der Luft sind und zwischen Körpergewebe und Wasser fast kein Dichteunterschied besteht, wird der Schall auch direkt in den Schädelknochen weitergeleitet. So nimmt man zwar Geräusche wahr, kann aber weder bestimmen, woher sie kommen noch wie weit die Schallquelle entfernt ist.

Wir hören damit zum Beispiel die klaren Geräusche von einem Schiffsmotor, aber wir können nicht sagen, aus welcher Richtung und aus welcher Entfernung das Schiff kommt. Daher immer genau nach oben sehen beim Auftauchen!

 

 

 

Druck und Körperhohlräume

Du hast bestimmt schon gemerkt, dass der Taucher ganz doll auf seine Ohren achtet und aufpasst. Warum ist das eigentlich so?

Überall im Körper haben wir Hohlräume, die mit Luft gefüllt sind. Wasser ist viel schwerer als Luft und beide haben eine Masse. Je tiefer du tauchst, je mehr Wasser hast du über dir. Und die Luft steht ja auch auf dem Wasser. Wenn wir am Meer sind, dann hat diese Luftsäule die auf dem Wasser steht eine Kraft, die wir einen Druck ausübt, den Luftdruck. Und wenn du abgetaucht bist, kommt dann noch der Wasserdruck hinzu. Wasserdruck entsteht, wenn wir immer mehr Wasser aufeinander stapeln.

Je höher der Turm wird, je höher ist der Wasserdruck.

Es gilt:

  • Je tiefer, je mehr Wasser ist über dir und umso höher wird der Druck. Um dem Druck einen Wert zu geben, hat man sich auf die Einheit „bar“ geeinigt, so wie Euro für Geld oder Watt für die Leuchtkraft einer Lampe.

Je 10 Meter Wassertiefe kommt 1 bar Druck auf den Körper dazu. Ganz schön viel. Der Mensch besteht nicht nur aus Fleisch, Knochen und Haaren, sondern er hat auch luftgefüllte Hohlräume. Dazu zählen auch die Schädelhöhlen. In der Brusthöhle sind es Lunge und Bronchien sowie in der Bauchhöhle die Hohlräume Magen und Darm.

Bedingt durch diese Hohlräume können, da Taucher nun mal stark schwankenden Druckbedingungen unterliegen, z.B. durch Erkältung oder falsches Verhalten Probleme entstehen, die im schlimmsten Fall auch schlimm enden können. Daher solltest du den Anweisungen deines Tauchlehrers ernst nehmen unddich danach richten.

Eine Schädigung des Körpers, die aufgrund von Druckeinwirkung entsteht, nennt man allgemein Barotrauma. Barotraumen können entweder bei steigendem Druck, wie beim Abtauchen, oder nachlassendem Druck (Auftauchen) entstehen.

Aber keine Sorge, wenn man Bescheid weiß, kann man diese Barotraumen gut vermeiden und genießt Schnorcheln und Tauchen ohne Probleme.

 

Schnorchellänge

Es gibt immer wieder fanatische Bastler, die meinen, dass so Ideen, wie zum Beispiel den Schnorchel zu verlängern, eine geniale Erfindung wären. Lasst hier bitte die Finger weg! Generationen von Tauchaustrüstungs-Herstellern haben nicht umsonst jahrelange Erfahrungen und Tests in ihre Produkte eingebracht, damit diese sicher und einfach bedienbar sind. Nehmt immer nur bewährte Produkte. Davon hängt eure Sicherheit ab

 

Um das Problem zu verdeutlichen: Wie du bereits gelesen hast, nimmt im Wasser der Druck auf den Taucher mit der Tiefe zu. Der Druck, welcher auf die Luft im Schnorchel und damit bis in die Lungen wirkt, ist aber derjenige von der Wasseroberfläche. Auf die Lunge wirkt aber zwischenzeitlich von außen durch die größere Tiefe schon ein viel höherer Druck. Das bedeutet, dass in der Lunge ein Unterdruck aufgebaut wird, der die Lunge schädigt (Barotrauma), und je länger der Schnorchel wird, umso schlimmer die Folgen.

Um längere Zeit unter Wasser bleiben zu können, muss man sich in Apnoe üben, das bedeutet Luft anhalten. Das sollte man sich vom Tauchlehrer genau zeigen lassen, denn nur mit der richtigen Anleitung und bei regelmäßigem Training gewinnt man, auch für den Alltag mehr Selbstsicherheit.

Man kann aber auch einen Schritt weiter zum Gerätetauchen gehen, hier nimmt man in einer Taucherflasche zusammengepresste Luft als Vorrat mit. Und hierzu hörst du im nächsten Kapitel noch so einiges.

Junior Open Water Diver – Kapitel 3

Womit taucht man?

  • Drucklufttauchgerät
  • Tauchausrüstung

 

Das Drucklufttauchgerät

Um länger unter Wasser bleiben zu können, braucht man einen Atemluftvorrat. Den erhält man z. B. durch das Drucklufttauch­gerät, abgekürzt auch DTG. Dieses setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Da ist zunächst die Flasche, meistens aus Stahl. Die gibt es in unterschiedlichen Größen von 4 bis 15 Liter und damit unterschiedlichem Luftinhalt.

Druckluftflaschen beinhalten ganz normale zusammengepresste Luft, die durch einen Kompressor über ein Ventil in die Flaschen gefüllt wird. Eine gefüllte Flasche hat meist 200 bar, d. h., der Druck ist 200-mal höher als der normale Luftdruck an der Wasser­oberfläche (1 bar).

Um aber nun aus der Flasche die Druckluft atmen zu können, muss man den hohen Druck zunächst verringern, das passiert, indem man einen Atemregler anmontiert. Das ist ein technisch ausgeklügeltes Gerät, denn es muss den Druck der extrem komprimierten Luft aus der Flasche so herunterregeln, dass wir Taucher daraus in jeder Tauchtiefe, dem Umgebungsdruck angepasst, ganz locker und einfach, so wie an der Wasseroberfläche, atmen können.

Dieses Technikproblem wurde dadurch gelöst, dass ein Atemregler aus zwei Stufen besteht. Die erste Stufe wird an das Flaschenventil angeschlossen und regelt im ersten Schritt den Druck auf ca. 10 bar über Umgebungsdruck herunter. Über den Mitteldruckschlauch geht es dann weiter zur zweiten Stufe. Diese zweite Stufe regelt dann den Druck auf den jeweiligen Umgebungsdruck.

Au der Abbildung kannst du sehen, dass mehrere Teile an der ersten Stufe des Atemreglers hängen:

Der Mitteldruckschlauch mit der zweiten Stufe zum Atmen

Das Finimeter zum Ablesen des Luftvorrates in der Flasche. Es gibt den Druck an, der in der Flasche herrscht

Der Inflatorschlauch mit Anschluss an den Inflator am Jacket, um Luft zum Tarieren ins Jacket einströmen zu lassen

Um mehr Sicherheit beim Tauchen zu ereichen, tauchen die meisten Taucher, so wie du und auch dein Tauchlehrer mit einem „Oktopus“, darunter versteht man eine zusätzliche zwei Stufe, um seinen Tauchpartner in einer Notsituation möglichst problemlos aus dem eigenen Luftvorrat versorgen zu können. Dieser zusätzliche Lungenautomat hat zu Kennzeichnung einen andersfarbigen, meist gelben Mitteldruckschlauch.

Damit man sich beim gleichzeitigen Atmen aus einem Gerät beim Schwimmen dann nicht behindert, ist dieser Schlauch auch etwas länger als beim eigenen Lungenautomaten. Der Oktopus muss, wie alle anderen Teile auch, gut an der Ausrüstung anliegen, damit man nicht irgendwo hängen bleibt und Teile der Ausrüstung beschädigt. Dein Tauchlehrer hat deshalb seinen Oktopus meist am Jacket  befestigt. Dort ist die zweite Stufe geschützt und trotzdem schnell greifbar.

 

Erste Atemübungen

Dein Tauchlehrer wird dich zunächst mit der Atmung aus dem DTG vertraut machen. Dazu sucht er für dich zu Beginn ein gemütliches Plätzchen im flachen Wasser. Man taucht ab, kniet sich  nieder und jeder atmet aus dem Lungenautomaten.

Das hört sich dann so ein bisschen an, als wäre man Darth Vader aus Star Wars: Röcheln und Blubbern. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, und es macht Spaß, dank der Technik unter Wasser atmen zu können.

Mit der Luftdusche kann man Restwasser aus dem Lungenautomaten herauspusten lassen. Ist manchmal nicht nur angenehm, sondern sehr wichtig, wenn man unter Wasser den Automaten erneut in den Mund nimmt und nicht mehr genug eigene Puste hat, um das Restwasser herauszudrücken.

Um ein Abzischen der Luft aus dem Lungenautomaten zu vermeiden, immer das Mundstück nach unten halten, sonst wird die druckempfindliche Membran höherem Druck ausgesetzt und setzt Luft frei.

Bei diesen Atemübungen wirst du feststellen, dass die Luftblasen, die durch deine Ausatemluft entstehen, immer nach oben steigen und dabei gröer werden. Das hängt damit zusammen, dass Luftblasen wegen der geringeren Dichte von Luft nach oben aus dem Wasser drängen. Durch den nachlassenden Druck dehnen sie sich auch aus.

Dieser physikalische Effekt ist aber auch für dich wichtig, wenn du unter Wasser aus einem DTG eingeatmet hast und zur Wasseroberfläche auftauchst!

Denn anders als beim Schnorcheln, wo idu die Luft mit normalem Oberflächendruck mit hinunter und dann wieder mit nach oben nimmst, hast du aus dem DTG in der Tiefe Atemluft mit einem genau dieser Tiefe angepassten höheren Umgebungsdruck eingeatmet. Beim Auftauchen aber wird der Umgebungsdruck nun geringer, der Druck in der Lunge steigt also, weil sich diese Luft ausdehnen will. Daher musst du unbedingt beim Auftauchen den Mund offen lassen und abatmen! Sonst riskierst du eine Lungenüberdehnung (Barotrauma).

 

Der Tauchanzug

Selbst im tropischen Meer beginnt man nach einer gewissen Zeit unter Wasser zu frieren. Die Umgebungstemperatur des Wassers ist deutlich niedriger als die eigene Körpertemperatur, und Wasser leitet außerdem die Körperwärme schneller ab als Luft.

Da wir kein Fell wie Robben oder Seehunde haben, um diesen Wärmeverlust abzuhalten, greifen wir auf die gute Erfindung des Neoprens zurück. Neopren ist ein Material aus geschäumten Luftbläschen in einem flexiblen Material. Dieses Neopren bildet zwischen Haut und Wasser einen kleinen Zwischenraum, der, isoliert durch die Neoprenschicht, die Wärme staut und uns damit die Körperwärme länger erhält.

So schön und angenehm ein Neoprenanzug im Wasser auch ist, es geht kaum ohne Verrenkungen beim Anziehen. Was manch einer für lustige Aufwärmgymnastik halten mag, ist in Wirklichkeit die mühsame Aufgabe, seinen Tauchanzug anzuziehen. Da der Tauchanzug, um seine wärmeisolierende Aufgabe zu erfüllen, gut am Körper sitzen soll, bringt es auch nichts, den Anzug eine Nummer größer zu wählen, denn dann ist der Isoliereffekt weg.

Manch einer kämpft zudem auch noch mit einem zu kleinen Anzug, das ist dann ganz übel. Vor allem Letzteres sollte man auf jeden Fall vermeiden, auch und gerade wenn man noch wächst, denn ein zu kleiner Anzug engt den Brustkorb erheblich ein und erschwert die Atmung. Das ist nicht nur gefährlich, sondern man fühlt sich auch beim Tauchen sehr unwohl. Also immer einen gut passenden Anzug anziehen!

Tauchanzüge gibt es in allen Variationen, von schwarz bis bunt. Mit Reißverschluss vorn oder hinten, mit oder ohne Haube und in den Neoprenstärken von 3 bis 12 mm. Dein/e Tauchlehrer/in wird dir bei der Auswahl des passenden Anzugs helfen. Für ganz kalte Gewässer gibt es auch noch Trockentauchanzüge, hier bleibt der Körper komplett trocken, aber das ist im Moment für dich noch nicht wichtig.

 

Jacket und Bleigurt

Und wie geht es nun runter in die Tiefe? Wie du recht schnell merken wirst, hat Neopren einen ordentlichen Auftrieb, das heißt, die eingeschlossenen Luftbläschen bewirken, dass man an der Oberfläche „dümpelt“ wie eine Boje. Abzutauchen wäre mit großen Anstrengungen verbunden, daher kommen nun der Bleigurt und das Jacket ins Spiel.

Blei bedeutet durch seine hohe Dichte ein hohes Gewicht bei wenig Volumen, es passt also noch gut in einen Gürtel. Das fördert den Abtrieb! Aber um dir auch wieder Auftrieb zu geben, benötigst du als Tarierhilfe ein Jacket, welches mit Luft aufgeblasen werden kann.

Somit kannst du dir nun schon denken, was Tarieren bedeutet: durch den ständigen Ausgleich zwischen Auf- und Abtrieb einen Schwebezustand zu erreichen.

Der Inflator am Jacket wird dazu mit der ersten Stufe deines Atemreglers / DTG vebunden, um per Knopfdruck Luft in das Jacket zu pressen. So bekommst du Auftrieb. Am Auslassventil kann man die Luft wieder ablassen und du bekommst Abtrieb.


Es gibt Bleigürtel mit Bleitaschen, welche, wo man Belistücke auffädeln muss und bei einigen Jackest kann man das Blei in Bleitaschen direkt im Jacket verstauen. Welche Menge Blei du benötigst, wird der/die Tauchlehrer/in später mit dir festlegen.

 

Montage des DTG

Im letzten Schritt wird nun alles zusammenmontiert. Dabei musst du auf die richtige Reihenfolge achten:

  • Zuerst das Jacket mit dem Flaschengurt an der Flasche anbringen. Achte auf den Ventilausgang zur ersten Stufe, sonst ist das Jacket nachher verkehrt herum angebracht. Jacket immer in Körperrichtung, also auf der Seite des Ventilausgangs.
  • Dann werden die erste Stufe und der Flaschenventila­ausgang geprüft, ob der Dichtungs-O-Ring sitzt und alles trocken ist.
  • Erst danach wird die erste Stufe festgeschraubt. Nie etwas mit Gewalt zuschrauben wollen, weil alle Gewinde exakt auf einander passen, lassen sich diese leicht zudrehen. Sollte dies nicht möglich sein, frage lieber bei deinem Tauchlehrer nach.
  • Der Inflatorschlauch wird am Inflator am Jacket eingerastet.
  • Wenn alles passt, lasse es den Tauchlehrer prüfen, dann das Ventil an der Flasche aufdrehen, damit Druck auf die erste Stufe und den Atemregler kommt. Dabei die Anzeige des Finimeters von dir wegdrehen, falls dieses defekt wäe, könnte das Glas bersten.
  • Ist die Flasche geöffnet, jetzt am Finimeter prüfen, wie viel bar in der Flasche sind. Munddusche drücken oder am Atemregler einatmen, um die Luftabgabe zu prüfen.

 

Anlegen des DTG

Nach der Anstrengung mit dem Tauchanzug legt man den Bleigurt an. Nun steht die nächste „gewichtige“ Arbeit an, das Anlegen des Gerätes. Entweder hat man die Möglichkeit, das DTG auf eine Bank zu stellen, um dann im Sitzen in die Jacketarmlöcher zu schlüpfen, oder man hat einen freundlichen Tauchpartner, und als solche erweisen sich die meisten, der einem ins Gerät hilft.

Dabei sollte man darauf achten, dass man nun mit der gesamten Ausrüstung etwas breiter und voluminöser ist als vorher und nicht den Nebenstehenden beim Umdrehen die Flasche auf den Bauch drücken. Ist man fertig, geht man etwas zur Seite, um anderen Platz zum Anziehen zu machen.

 

Jetzt bist du fertig ausgerüstet und kannst abtauchen. Vielleicht findest du ja sogar demnächst einen Schatz? 🙂

 

Junior Open Water Diver – Kapitel 4

Dein erster Tauchgang

  • Der Einstieg
  • Tarieren lernen
  • Oktopusatmung und Wechselatmung
  • Der Ausstieg
  • Pflege der Ausrüstung

 

Der erste Einstieg

Die Tauchausrüstung ist jetzt angelegt, Maske und Schnorchel aufgesetzt. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, mit der schweren Ausrüstung einigermaßen bequem ins Wasser zu kommen. Auf jeden Fall sollte man hektische Bewegungen vermeiden und leicht nach vorn gebeugt den Rücken entlasten. Zuerst bläst man über den Inflator das Jacket auf, damit man gleich nach dem Hineinspringen oder -gleiten Auftrieb hat und sofort wieder an die Oberfläche gelangt.

Falls eine Treppe zur Stelle ist, kann man diese nutzen, oder man setzt sich auf den Bootssteg und lässt sich langsam ins Wasser gleiten. Je nachdem zieht man die Flossen vorher oder im Wasser an.

Geht man vom Strand aus ins Wasser und hat bereits die Flossen an, empfiehlt es sich, vorsichtig rückwärts zu gehen, hierbei aber immer nach hinten schauen.

Ist das Wasser tief genug, kann man auch den Fußsprung nutzen. Man tritt bis an den Stegrand, hält mit der einen Hand seine Maske und Lungenautomaten und mit der anderen Hand den Bleigurt fest. Dann schreitet man mit einem Schritt mutig nach vorn, gerade bleiben, damit fällt man senkrecht nach unten. Nicht nach hinten kippen!

Bleimenge
Als Erstes wird nun dein Tauchlehrer mit dir die richtige Bleimenge abstimmen. Man schwebt senkrecht im Wasser, ohne mit den Flossen den Grund zu berühren. Dann lässt man alle Luft aus dem Jacket, damit kein zusätzlicher Auftrieb entsteht, und atmet tief ein. Hat man die richtige Bleimenge im Bleigurt, ist die Wasseroberfläche jetzt genau auf Augenhöhe. Sonst muss man etwas Blei hinzufügen oder herausnehmen. Wenn man jetzt ausatmet, beginnt man abzutauchen.

Abtauchen

Wenn nun alle im Wasser sind, schwimmt man aufeinander zu, trifft sich in kleiner Gruppe, und erst jetzt kann es gemeinsam losgehen. Bevor jeder sein OK!- und ABTAUCHEN-Zeichen gibt, muss man allerdings den Schnorchel mit dem Atemregler ausgetauscht haben, sonst ist der erste Atemzug unter Wasser sehr nass und löst meist starke Hustenanfälle aus!

Abtauchen kannst du nun mit zwei verschiedenen Methoden. Entweder mit den Fallen voran, indem man den Inflatorablass nach oben hält, und die Luft so aus dem Jacket ablässt, um dann langsam durch das eigene Gewicht abzusinken. Oder man taucht wie beim Schnorcheln kopfüber ab. Zweiteres geht meist besser und schneller, ist aber nur in Ausnahmefällen zu empfehlen.

Vor allem atmet man als Anfänger zu Beginn des Abtauchens oftmals noch zu viel ein und hat dadurch viel Luft in der Lunge, was den Auftrieb wieder erhöht, darum immer gut ausatmen. Achtung, den bereits geübten Druckausgleich nicht vergessen!

Beim ersten Tauchgang wählt dein Tauchlehrer einen übungsplatz aus, der nicht sehr tief ist, in der Regel so zwischen 2 und 3 Meter, und viel Freifläche bietet. Denn nun steht einiges zum üben an. Zunächst verständigt man sich, wenn alle unten angekommen sind, ob noch alles in Ordnung ist. Dazu gibt jeder klar und deutlich sein OK!-Zeichen so, dass jeder der Tauchpartner es auch sieht. Ist etwas nicht in Ordnung, gibt man das Zeichen: Etwas unklar!

Wenn man Probleme mit dem Druckausgleich hat, kann man das entsprechende Zeichen mit dem Daumen in Richtung Ohr zeigen. Oder man verwendet das Zeichen „Etwas unklar!“ und deutet dann direkt auf sein Ohr.

 

Tarieren

Es ist am Anfang ganz schön kompliziert, alles im überblick zu behalten. Außerdem bewegt man sich unter Wasser fast wie in Zeitlupe und schwebt, anders als an Land, fast wie ein Astronaut im Weltall. Dazu kommt noch die ungewohnte Ausrüstung und der Gedanke daran, dass alles so wichtig ist und man nichts vergessen soll, vor allem nicht, regelmäßig zu atmen! Keine Angst, das geht jedem so, und dein Tauchlehrer weiß das. Daher wird er mit euch erst einmal direkt am Grund ein paar einfache Einübungen durchführen, damit du dich mit der neuen Umgebung und der Ausrüstung vertraut machen kannt.

Zunächst einmal stellt man fest, dass sich der Atemregler tatsächlich wie versprochen als zuverlässig herausstellt, denn man bekommt regelmäßg genügend Luft, und das ist ein absolut beruhigendes Gefühl. Als Nächstes kann man feststellen, dass man sich beim Einatmen leicht nach oben bewegt, beim Ausatmen dann wieder nach unten. Je stärker man aus- bzw. einatmet, umso stäker sind diese Bewegungen.

Durch Luftzugabe über den Inflator ins Jacket oder Abgabe über das Ablassventil kann man diesen Vorgang verstärken: Auftrieb oder Abtrieb!

Aber bitte den Inflator nicht dauerdrücken, es genügt ein kurzer Druck. Lieber zweimal kurz drücken. Es verlangt ein wenig Gefühl und übung, dann hat man die richtige Dosierung gefunden.
Ändert man seine Tiefe, muss neu tariert werden, denn in jeder Tiefe herrscht ein anderer Druck und der Schwebezustand muss stets neu gefunden werden.

AUSTARIERT nennt man diesen Zustand, der bedeutet, dass man in einer Tiefe schwebend verbleibt. Tarieren muss man ständig üben, sogar „alte Hasen“ machen dies, wenn sie nach einiger Zeit wieder tauchen gehen. Am besten hilft viel zu tauchen und zu trainieren.

 

Tauchhaltung

Gewöhne dir von Anfang eine energiesparende und umweltbewusste Taucherhaltung an: weitgehend waagerecht, ohne Hohlkreuz, die Beine nicht den Boden aufwühlend. Man schwebt über dem Riff und hangelt sich niemals daran entlang. So viel Taucherehre gehört sich. So hat man zum einen den geringsten Wasserwiderstand, gegen den man anschwimmen muss, und schont auch die Wohngegend der eigentlichen Bewohner dieser Gegend: Fische und wirbellose Tiere. Du hättest auch was dagegen, wenn ein unbeholfenes Rhinozeros dein Zimmer zerwühlt und dann mit der Schulter zuckt und schnaufend verschwindet.

Bei so viel Bewegung und Übungen wirst du dich dann fragen, wo die Bewohner des Gewässers eigentlich sind, die Fische und so. Na ja, die gucken dich genauso neugierig an, wie du sie im Aquarium betrachtest. (Ob sie sich ebenso amüsieren, ist bis jetzt nicht bekannt.) Auf jeden Fall sind sie scheu und vorsichtig, erst wenn man ruhiger wird und keine Hektik signalisiert, werden sie wieder ihre „Alltagsarbeit“ aufnehmen, und man kann sie in Ruhe betrachten.

 

Luftnotsituation – Octopusatmung und Wechselatmung

Jetzt beginnt dein Abenteuer unter Wasser so richtig Spaß zu machen, aber die Sicherheit beim Tauchen und dann die richtigen Schritte zu wählen, wenn es mal nicht ganz so klappt wie man sich vorstellt, dürfen wir nicht außer Acht lassen. Was passiert, wenn nun doch mal ein technisches Problem vorliegt oder einem einfach mal die Luft wegbleibt? Dann hat man erst mal ein Problem! Aber, man hat seinen Partner, und dem signalisiert man umgehend(!) mit dem UW-Zeichen „Ich habe keine Luft mehr!“, was los ist.

Dieses Zeichen setzt das sofortige Handeln des Tauchpartners in Bewegung. Und hierbei gibt es keinen Spaß, denn da ist Gefahr im Verzug, und viel Zeit bleibt nicht bis zum nächsten Atemzug.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, das Problem zu lösen.

  1. Daher schwimmt der informierte Tauchpartner unverzüglich zu seinem Partner mit Luftproblem. Er hält ihn fest und reicht ihm sofort den eigenen Octopus, das ist der mit dem gelben Schlauch, vor den Mund, den Schlauch hält er weiterhin fest. Der Partner ohne Luft nimmt ihn, atmet in den Automaten aus (oder drückt die Luftdusche) und atmet dann wie gewohnt ein und aus. Nach einigen Atemzügen, fragt der „Luftgeber“ ob alles OK ist, lässt den Schlauch los, der Luftnehmer sichert ihn nun selbst und man schwimmt gemeinsam zum Ausstieg nebeneinander oder man steigt ganz langsam zur Wasseroberfläche auf.
  2. Daher schwimmt der informierte Tauchpartner unverzüglich zu seinem Partner mit Luftproblem. Er hält ihn fest und reicht ihm sofort den eigenen Lungenautomaten vor den Mund, den Schlauch hält er weiterhin fest. Der Partner ohne Luft nimmt ihn, atmet in den Automaten aus (oder drückt die Luftdusche) und gibt ihn nach zwei Atemzügen wieder zurück, u.s.w .. Nach einigen Atemzügen, fragt der „Luftgeber“ ob alles OK ist, und man schwimmt gemeinsam unter Fortführung der Wechselatmung zum Ausstieg nebeneinander oder man steigt ganz langsam zur Wasseroberfläche auf.

Diese Situation sollte man immer wieder üben, damit im Notfall diese Wechselatmung schnell und ohne Hektik ausgeführt werden kann. Zwischendurch wird mit dem gegenseitigen OK!-Zeichen nachgefragt, ob alles unter Kontrolle ist.

Wenn zwei Taucher sich nun einen Flaschenvorrat Luft teilen müssen, geht dieser natürlich auch schneller zu Ende, daher muss man jetzt ständig das Finimeter kontrollieren, welches den Restdruck der Luftmenge in der Flasche anzeigt. Der Tauchgang sollte dann auch so schnell wie möglich beendet werden.


Beobachten und genießen
Wenn man sich so nach und nach an die ganze Ausrüstung gewöhnt hat und immer besser mit dem Tarieren klarkommt, kann man sich ganz auf die spannende Unterwasserwelt konzentrieren.

Versuche erst gar nicht, den Fischen hinterherzuschwimmen, sie sind eh schneller. Warte, bis sie neugierig auf dich zukommen. In den Korallenriffen der tropischen Meere ist jeder Zentimeter mit Leben bedeckt. Klein- und Kleinstlebewesen und auch natürlcih richtig große Fische werden dir begegnen.

Aber auch in unseren heimischen Seen gibt es viel zu sehen, nur meistens nicht so farbenfroh und auffällig. Je mehr man sich mit der Unterwassertierwelt beschäftigt, je mehr wird man auch finden und sehen. Wer weiß, vielleicht findest du sogar eine neue Tierart.

Ganz wichtig: wir füttern und berühren keine Tiere, sondern beobachten sie nur, das ist fair. Unser Tauchermotto lautet: Tauche wie dein Schatten, hinterlasse keine Spuren.

Und was ist mit Souvenirs? Was ist, wenn man ein leeres Schneckengehäuse oder eine leere Muschelschale findet? Trotz aller Versuchung … lasse es liegen. Zu Hause verstaubt es doch nur, und so findet vielleicht ein Krebs ein neues Zuhause. Überlege dir lieber, ob du nicht unter Wasser fotografieren willst und so Bilder statt Muscheln sammelst. Mit den modernen Kameras und ActionCams ist das kein Aufwand und mit ein bisschen Üben bringt es auch schnell sehr gute Ergebnisse.

Wenn sich der Luftvorrat sich dem Ende neigt, wird aufgetaucht, und dabei ist der Tauchpartner mit dem niedrigsten Flaschendruck ausschlaggebend.
Bei 100 bar Restdruck auf der Finimeteranzeige signalisiert man UW-Zeichen dies mit dem entsprechenden UW-Zeichen klar und deutlich 100 bar Restdruck seinenTauchpartnern. Der Tauchlehrer wird dann den Rückweg antreten und den Aufstieg einleiten, denn mit 50 bar „Reserve“ sollte man zurück am Ausstieg sein. Den Aufstieg signalisiert man allen Tauchpartnern mit dem UW-Zeichen für Auftauchen. Es wird in einer Tauchergruppe immer gemeinsam ab­ und aufgetaucht. Jeder ist für den anderen mitverantwortlich, man richtet sich daher auch immer nach dem schwächsten Tauchpartner in der Gruppe.

 

Austieg aus dem Wasser

Beim Ausstieg aus dem Wasser hilft man sich gegenseitig, denn du und auch jeder aus deiner Tauchgruppe wird die angenehme Schwerelosigkeit unter Wasser schnell vermissen, wenn man das Gewicht der Ausrüstung über Wasser wieder spürt.

Je nachdem, wie weit die Tauchschule oder der Sammelplatz entfernt ist, läuft man praktischerweise mit der vollständigen Ausrüstung zurück oder, falls eine Transportmöglichkeit vorhanden ist, ziehst gleich an Ort und Stelle nachdem du an Land bist die Tauchausrüstung aus. Das wird aber der Tauchlehrer mit euch abstimmen.

Dann heißt es alles genau andersherum wie bei der Montage deiner Ausrüstung, alles ausziehen, abtrocknen, was Warmes anziehen und dann die Ausrüstung auseinanderbauen.

 

Pflege der Ausrüstung

Zurück an der Tauchschule oder am Sammelplatz, wird nach dem Ausziehen die benutzte Tauchausrüstung richtig versorgt, das heißt vor allem gewässert, und dann aufgeräumt.

Egal ob im Meer- oder Süßwasser getaucht wurde, der Tauchanzug wird anschließend in sauberem Süßwasser ausgewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Dann wird das DTG wieder auseinandermontiert, der Atemregler und das Jacket werden ebenfalls im Süßwasser abgespült und zum Trocknen aufgehängt. Die Flasche stellt man in den dafür vorgesehenen Raum, damit sie von der Tauchschule wieder am Kompressor gefüllt werden kann. Die ABC-Ausrüstung und Sonstiges kann man in einer Tasche verstauen oder in einer Kiste, die man von der Tauchschule bekommen hat. So findet man beim nächsten Tauchgang alles ganz schnell und nichts wird verwechselt.

Junior Open Water Diver – Kapitel 5

Jetzt gibt es noch ein bisschen Tauchtheorie

  • Tauchphysik
  • Dekompression

und noch mehr Ausrüstung.

Taucher sind ein geselliges Volk. Die meisten von ihnen findet man nach dem Tauchgang in direkter Nähe der Tauchschule. Da die Atemluft aus der Flasche sehr trocken ist, hat man nach dem Tauchgang meistens einen ziemlichen Durst, und so wird die hauseigene Bar gerne aufgesucht, um die gemeinsam bestandenen Unterwasserabenteuer ausführlich zu besprechen.

Um aber Taucherlatein von wirklich wichtigen Informationen unterscheiden zu können, musst du ein paar Sachen lernen und verstehen.
Keine Angst, dazu benötigt man kein Physik- oder Medizinstudium, sondern nur ein bisschen gesunden Menschenverstand.

 

Druck und Volumen

Um hier mal zwei verdiente Personen mit Namen zu nennen, die Herren Boyle und Mariotte haben zwar zu ihren Lebzeiten noch keine Taucher gekannt und hätten sich vermutlich nicht tief in ein Gewässer gewagt, aber sie haben sich schon mal viele Gedanken über die Zusammenhänge von Druck und Volumen gemacht.

Nach vielen Versuchen und Berechnungen haben sie den ganz klaren Zusammenhang erkannt, der für uns Taucher mit das wichtigste physikalische Gesetz geworden ist:

 

Verdoppelt sich der Druck – halbiert sich das Volumen.
Verdreifacht man den Druck – bleibt noch ein Drittel des Volumens.

 

In der Abbildung erkennst du das an einem „Eimer-Beispiel“ ganz gut. Zieht man einen unten offenen Eimer mit 10 Liter Luft gefüllt unter Wasser, so wird mit zunehmendem Wasserdruck das Volumen der Luft zunehmend kleiner. Boyle und Mariotte haben das nun in eine übersichtliche Formel gepackt …

 

p (der Druck) x V (das Volumen) = konstant
… und zu Ehren der beiden Wissenschaftler wurde es das Boyle-Mariotte‘ sche-Gesetz genannt.

 

Uns Tauchern gibt dieses Gesetz nun die Möglichkeit, die Volumenänderungen bei wechselndem Druck in und um unseren Körper herum berechnen und einschätzen zu können. Zum Beispiel, wie verändert sich das Volumen der Lunge oder eines Jackets in unterschiedlichen Tiefen. Erinnert euch daran, warum man nie mit geschlossenem Mund auftauchen soll. Also, ohne die beiden Herren, gäbe es kein sicheres Tauchen!

 

Woraus besteht unsere Luft?

Wir wollen hier kein Quiz ablegen, aber sicher habt ihr schon von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid gehört. Nun, diese Gase sind alle in unserer Atemluft enthalten. Allerdings, und das ist sicher interessant, hat der Sauerstoff nur einen Anteil von circa 21 % Volumen daran. Den größten Volumenanteil hat nämlich der Stickstoff.

Taucher tauchen üblicherweise mit Pressluft, also mit ganz normaler komprimierter, zusammengepresster Luft. Es gibt noch andere Atemgemische (z. B. NITROX), die in der Berufstaucherei oder bei anderen Anforderungen verwendet werden, aber das ist für euch im Moment noch nicht wichtig.

 

Lösungsverhalten von Gasen
Ah, eine geschüttelte Getränkedose schäumt über, wenn man sie öffnet, kennt jeder, jedem ist das schon mal passiert. Was hat das mit Tauchen zu tun? Nun, es geht hier um Druck ­und Lösungsverhältnisse zwischen Flüssigkeiten und Gasen

Um ein Getränk „spritzig“ zu machen, wird in der Regel das Gas Kohlendioxid mit Druck in die Flüssigkeit gepresst, dadurch „löst“ es sich in der Flüssigkeit. Die Flasche oder Dose wird festverschlossen, und so bleibt der Druck in dem Gefäß erhalten. Öffnet man nun die Flasche oder Dose langsam, dann entweicht das Kohlendioxid nur gemächlich aus der Flüssigkeit. Schüttelt man aber das Ganze und öffnet schnell, so geschieht die Druckentlastung auf einen Schlag, und das Kohlendioxid perlt noch in der Flüssigkeit aus; als Resultat zischt es und schäumt über.

Wir Taucher haben auch eine Flüssigkeit im Körper, und die nennt sich Blut. Blut ist eine schlaue Erfindung der Natur, denn es ist ein guter Transporteur für alle möglichen Dinge und hat den Vorteil, dass es überall hinkommt im Körper. Zum Beispiel holt es sich beim Vorbeifließen in der Lunge mit seinen roten Blutkörperchen Sauerstoff aus den Lungenbläschen und verteilt diesen in alle Körperzellen. Auf dem Rückweg nimmt es gleich das entstandene Kohlendioxid mit und gibt es in der Lunge wieder ab. Ein prima Entsorgungssystem.

 

Dekompressionskrankheiten

Außer Sauerstoff und Kohlendioxid befindet sich aber auch Stickstoff mit 78 % Volumenanteil in unserer Atemluft. Wird der Druck nun beim
Abtauchen erhöht, löst sich der Stickstoff erst im Blut und dann in unseren Geweben.

Wird langsam aufgetaucht, so kann der Stickstoff wieder aus den Geweben ins Blut und aus dem Blut in die Lungen abgegeben und ausgeatmet werden.

Würde man zu schnell auftauchen, hätte man einen Sprudelflascheneffekt. Der Stickstoff würde nicht gelöst bleiben, sondern kleine Bläschen bilden, die bei abnehmendem Druck größer und so für den Körper gefährlich werden.

Sie verstopfen dann z.B. Blutgefäße und die Gewebe hinter der Verstopfung können nicht mehr mit Sauerstoff aus dem Blutkreislauf versorgt werden.

Diese Stickstoffbläschen verursachen dann die sogenannten Dekompressionskrankheiten, die Schmerzen und auch lebengefährlich Situationen verurachen können. Deshalb merke dir diese ganz wichtige Spielregel, die du in der Praxis sehr oft üben wirst:

Abtauchen kannst du so schnell, wie deine Ohren, dein Druckausgleich, es schaffen. Aber auftauchen musst du so langsam, dass du deine eigenen Luftbläschen, die aus deinem Atemregler perlen, nicht überholst. Die maximale Aufstiegsgeschwindigkeit sind 10m in der Minute, besser noch viel langsamer!

 

Tauchtabellen

Um solche Unfälle und Krankheiten zu vermeiden, hat man aus vielen Erfahrungswerten und Berechnungen die Tauchtabellen entwickelt. Hier kann man genau ablesen, wie lange man in welcher Tiefe beim Auftauchen Zwischenpausen oder -Stopps einlegen muss, damit der Stickstoff ausreichend gefahrlos über die ausgeatmete Luft wieder abgegeben werden kann.

Mittlerweile übernehmen diese Rechenaufgaben inzwischen die Dekompressionscomputer, die man am Arm wie eine Uhr trägt. Trotzdem sollte man als Taucher über diese Vorgänge Bescheid wissen und im Notfall auch selber mit der Tauchtabelle die Aufstiegsstopps berechnen können.

Dein(e) Tauchlehrer/in wird mit dir keine Dekompressionstauchgänge durchführen, sondern immer
in der sogenannten Nullzeit bleiben.

Ein Sicherheitsstopp von 3 Minuten zwischen 3 und 5 Metern ist aber immer wichtig.

Beim Aufsteigen gilt auf jeden Fall die Faustregel: Nie schneller als die eigenen Luftblasen auf steigen!

Übrigens: Möchte man zwei Tauchgänge an einem Tag machen, müssen die Werte des ersten Tauchgangs beim zweiten Tauchgang mit einberechnet werden. Die letzten Tauchgänge müssen auch beim Heimflug berücksichtigt werden, da der Druck in den Flugzeugkabinen geringer als 1 bar ist, nämlich nur 0,7 bar. Damit könnte man auch hier Dekompressionsprobleme bekommen. Darum gilt die Sicherheitsregel: einen Tag tauchfrei vor dem Heimflug oder der Heimfahrt über einen Gebirgspass.

Du kannst dir die Tauchtabelle hier im E-Learning-Portal auch downloaden und in dein Log-Ringbuch legen. dann hast du immer eine Tabelle dabei. Den Download und auch eine ausführliche Erklärung wie man damit umgeht findest du unter BONUSMATERIAL.

 

Tauchgangsablauf

Ein normaler, einfacher Tauchgang läuft aus Sicherheitsgründen üblicherweise so ab:

Die Tauchergruppe bespricht vorher gemeinsam, wie tief, wie lange und wohin getaucht wird. Man nennt diese Vorbesprechung „Briefing“.

Hier wird auch geklärt, wie fit die Tauchpartner sind, welche Ausbildungsstufe jeder hat und wer die Gruppe anführt. Innerhalb einer Tauchergruppe muss mindestens einer durch seine fortgeschrittene Ausbildungsstufe in der Lage sein, eine Gruppe zu führen.

Übrigens bleibt eine festgelegte Tauchergruppe unter Wasser immer zusammen. Man vermeidet auch größere Tiefenunterschiede, da sonst
die gemeinsame Austauchzeit nicht mehr stimmt. Der Gruppenführer wird immer auf die wechselnden Begebenheiten vor Ort reagieren
und gegebenenfalls auch vom geplanten Tauchgang abweichen.

Schließlich ist das Meer oder der See nicht vorhersehbar. Mal ist die Sicht schlecht, oder es gibt starke Strömungen, ein Tauchpartner hat Probleme und, und, und …

Steht dann alles so weit fest, kann der Tauchgang beginnen: Abtauchen nicht tiefer als auf die maximale Grundtiefe, dort wird dann, wie abgesprochen, getaucht.

Bei 100 bar Restdruck wird der Rückweg zur Oberfläche begonnen und mit 50 bar „Reserve“ sollte man bereits am Ausstieg sein. Beim Aufstieg werden die notwendigen Austauchstufen eingehalten. Dies geschieht am einfachsten am Ankerseil, weil man sich bequem festhalten kann. Oder im freien Wasser, das bedeutet dann, dass man wegen der Wasserbewegungen wie z.B. Wellen ständig seine Tauchtiefe mit dem Tiefenmesser überwachen muss.

 

Weitere Ausrüstungsgegenstände

Nun wird sich vielleicht auch deine  Ausrüstung um ein paar Dinge erweitern oder du siehst sie bei deinem/r Tauchlehrer/in. Zum einen benötigt jeder eine wasserdichte Uhr und einen Tiefenmesser, damit man Zeit und Tauchtiefe einhalten kann. Ein Tauchcomputer vereint alle erforderlichen Geräte und gibt ständig Auskunft über die wichtigsten Daten des Tauchgangs.

Ausrüstungsgegenstände kann man sich in der Tauchschule leihen, es empfiehlt sich allerdings, wenn man öfters tauchen möchte, seine eigenen Ausrüstungsteile zu kaufen.

Der Tiefenmesser

Der Name sagt eigentlich schon alles über seine Funktion:

Er muss uns zuverlässig die aktuelle Tauchtiefe anzeigen.

Es gibt verschiedenste Modelle und Formen, mit digitaler oder analoger Anzeige.

Wichtig ist nur eines, er muss gut ablesbar und die Anzeige beleuchtbar sein.

 

 

Die Taucheruhr
„Wasserdicht“ allein reicht nicht.

Erkundige dich genau nach der Dichtigkeit und Ablesbarkeit.

Die Uhr muss bei der Druckprüfung mindestens einer Tiefe von 200 m standhalten, damit man sicher von „tauchfähig“ sprechen kann, auch wenn ihr nie so tief tauchen werdet.

Zahlen in einem zierlichen Ziffernglas kann man bei trüber Sicht und wenig Licht kaum noch sehen.

Wichtig ist der gut einrastbare Tauchzeitstellring bei analogen Uhren.

 

 

Der Tauchcomputer
Der Tauchcomputer ist die moderne Version der Dekotabelle. Er vereint mehrere Tauchgeräte wie z.B. Tiefenmesser und Taucheruhr und berechnet mit Hilfe vorgegebener Programme kontinuierlich den Ablauf des Tauchgangs.

Je nach Modell können auch Wassertemperatur und das Atemgas in der Flasche überwacht werden.

Besondere Signale machen auf Tiefenänderungen und Restdruckgrenzen aufmerksam.

 

Der Kompass
Für dich ist der Kompass im Moment noch nicht so wichtig, denn deinTauchlehrer wird dich sicher durch die ersten Tauchgänge führen.

In einigen modernen Tauchcomputern ist schon ein Kompass eingebaut und man auf diese Orientierungshilfe zurückgreifen.

Wenn du vielleicht demnächst den Kurs junior Advanced Open Water Diver machen möchtest, dann erklären wir dir wie man mit einem Kompass umgehen musst, um den Weg zurück zum Steg, Ufer oder Boot zu finden.

 

Die Dekoboje
Manche Länder verlangen eine Dekoboje schon als Pflichtausrüstungsteil. Vor dem Auftauchen beginnt man in etwa 6-8 m Tiefe diese schmale, aber hohe Boje mit etwas Luft aus dem Oktopus aufzublasen, lässt sie nach oben steigen und taucht
unter ihr am Bojenseil sicher nach oben.

So wird von Booten aus gesehen, dass Taucher im Wasser sind. Bei Wellengang, schlechter Sicht oder bei einem Notfall, wenn man zum Beispiel durch Strömung abgedriftet ist und seine Tauchergruppe nicht mehr findet, wird man mit dieser Boje besser vom Tauchboot oder von Land aus gesehen.

Deshalb sollte man auch ohne Zwang immer eine Dekoboje bei sich haben, um nicht nur im Notfall auf sich aufmerksam zu machen.

 

Kannst du den beiden Tauchern auch ohne Kompass den Weg zum Clownfisch zeigen?

Junior Open Water Diver – Kapitel 6

Dein Tauchabenteuer geht weiter und du wirst sehen, es gibt sooo viel zu erleben und entdecken. Allerdings macht es umso mehr Spaß. je mehr du bereits vorab gelesen und erfahren hast, dann geht im Waser alles fast von selbst.

  • Tauchen von einem Boot aus
  • Einstieg
  • Abtauchen am Ankerseil
  • Licht unter Wasser
  • Wracks
  • Gefährliche Meerestiere
  • Auftauchen mit Stopp
  • Einstieg ins Boot
  • Tauchmedizin
  • Das Brevet

 

Tauchen vom Boot aus

Nach so viel Theorie wird es Zeit, wieder ins Wasser zu kommen. Doch diesmal nicht von Land aus, sondern zu einem besonderen Tauchgebiet weiter draußen. Dazu muss alles auf ein Boot gebracht werden. Auf einem kleineren Boot, wie auch bei einem Schlauchboot, ist es am besten, wenn du vor der Fahrt deine Tauchausrüstung mit geöffnetem Ventil anziehst, denn hier hat man später kaum Platz und es schaukelt oft sehr.

Erst kurz vor dem Einstieg ins Wasser zieht man nur noch Maske, Schnorchel und Flossen an. In tropischen Gegenden kann es ziemlich heiß und bei einer längeren Fahrt kann es in „voller Montur“ ziemlich warm werden. Wenn dir unwohl wird, gebe deinem Tauchlehrer Bescheid. Einen Eimer Wasser über sich zu gießen kann eine herrliche Abkühlung und Erleichterung sein.

Taucherboje
Am Tauchplatz angekommen, wird der Tauchlehrer nun den Anker zu Wasser lassen und die Taucherboje setzen. Die Ankerleine ist nachher noch für dich ein wichtiger Orientierungspunkt. Die Boje signalisiert jedem vorbeifahrenden Boot:

  • „Achtung, hier sind Taucher unter Wasser“

An der Boje wird die Taucherflagge angebracht. Das ist ein international gültiges Zeichen für die Schifffahrt auf der ganzen Welt.
Es gint zwei Versionen, aus dem Flaggenalphabet die blau/weiße und die von Tauchern selbst entwickelte rot/weiße. Beide findest du in der ganzen Welt.

 

Einstieg vom Boot

Größere Boote haben oft eine bequeme Plattform mit einer Treppe, an der man bequem einsteigt, oder der Einstieg erfolgt von der Plattform aus direkt mit dem Fußsprung, den du schon gelernt hast.

Bei kleineren Booten geht man einen anderen Weg: Ausrüstung checken, ABC-Ausrüstung anlegen, Atemregler in den Mund und das Jacket aufblasen so treibt man gleich wieder an die Oberfläche.

Dann setzt man sich auf den äußeren Rand des Bootes und lässt sich einfach nach hinten ins Wasser fallen.

Wichtig: Immer Maske unc den Lungenautomaten festhalten.

 

„Rolle rückwärts“ wird dieser Einstieg genannt. Dabei ganz wichtig: Vorher prüfen, dass niemand hinter einem im Wasser schwimmt! Eigentlich ist das keine „Rolle“, denn man lässt sich nur auf die Flasche fallen und durch das aufgeblasene Jacket bist du ratz fatz wieder an der Wasseroberfläche.

Nach dem Einstieg solltest du etwas zur Seite schwimmen, um dem Nächsten Platz zu machen. Nachdem nun alle aus deiner Tauchgruppe im Wasser sind, trifft man sich idealerweise an der Ankerleine. Jeder signalisiert das OK!- und dann das ABTAUCHEN!-Zeichen.

Die Ankerleine ist für uns Taucher in mehrfacher Hinsicht sehr hilfreich. Für Anfänger ist sie in Sichtweite immer noch eine sichere Verbindung zum Boot und schafft damit Vertrautheit im Wasser. Dem erfahrenen Taucher wird der Ankerplatz und die Leine nach dem Tauchgang zum Orientierungspunkt, der schnell den Weg zum Boot weist, und letztlich kann man sich daran gemütlich beim Auftauchen entlanghangeln, die notwendigen Austauchstopps einlegen und wird dabei nicht vom Boot abgetrieben.

Beim Abtauchen bleibt man zusammen und beobachtet seine Tauchpartner. Wenn einer in der Gruppe Probleme mit dem Druckausgleich hat, wird er dies gleich signalisieren, wenn dann aber die anderen Tauchpartner schon unten wären, könnte er sich nicht mehr mitteilen und mit seinem Problem alleine.

In der Tauchtiefe angekommen, gibt der Tauchlehrer die Tauchrichtung vor. Dafür gibt es ein entsprechendes UW-Zeichen, genauso für die Information „Hier anhalten“.

 

Die Übersicht der wichtigsten UW-Zeichen findest du auch im letzten Kapitel dieses Manuals.

Um Verständigungsschwierigkeiten von vornherein zu vermeiden, bleibt man immer in nahe beisammen. Maximal eine Armlänge vom Tauchpartner entfernt.  So kann der Partner in Problemfällen immer schnell helfen

 

Licht unter Wasser

Bei Tauchgängen, die tiefer als 3 Meter gehen, merkst du schnell, dass mit zunehmender Tiefe die schönen bunten Farben im Riff verblassen, bis schließich alles in einem Blauton erscheint. Das liegt nicht daran, dass die Unterwasserwelt nun keine Farben mehr aufweist, sondern an der Menge Wasser, die über dir liegt. Wasser ist ja eigentlich farblos, aber es filtert Farbanteile aus dem weißen Mischlicht der Sonne heraus. Das hast du aber auch schon gelesen, so dass du auch weißt, dass zuerst die roten und gelben Töne, dann die gelbgrünen, bis schließlich nur noch Blau übrig bleibt. Ausserdem nimmt die Helligkeit ab, und das gibt der Tiefe ein dunkles, fast unheimliches Aussehen. Da gehört dann anfangs auch immer eine Portion Überwindung dazu,  hinunterzutauchen, so wie man auch nicht gerne in den dunklen Keller geht. Denn wer weiß schon, was da so in der Tiefe alles lauert …

…aber Taucher lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. denn es gibt schließlich kleine, aber sehr helle Unterwasserlampen, die dieses Problem lösen und einem die beleuchtete Unterwasserwelt wieder in den gewohnten bunten Farben zeigen und die Umgebung aufhellen. Unterwasserfotografen benötigen hierzu Blitzlicht, damit sie die bunten Farben auch auf ihren Bildern zeigen können. Übrigens, der nette große Fisch hier ist ein Hammerhai und hat es nicht auf Taucher abgesehen. 🙂

 

Wracks

Wer träumt nicht von einem Wrack und dem sagenhaftem Goldschatz …

Wracks, egal wie groß oder klein, haben immer eine besondere Geschichte zu erzählen. Von Stürmen oder Piratenschlachten, Sandbänken im Nebel, Kriegsgeschichten oder reichen Handelsplätzen aus vergangenen Zeiten.

Egal was man dort vorfindet, auf jeden Fall nimmt man grundsätzlich keine Souvenirs mit! Manche Länder stellen das Mitnehmen von Gegenständen sogar unter strenge Strafen, damit das Kulturgut im Land bleibt. Kulturräuber zerfleddern nicht nur ein Wrack, sondern vernichten damit auch wichtige Nachweise für die Archäologen und für unsere Nachwelt.

Außerdem sollen andere Taucher ja auch in den Genuss des Beobachtens kommen können.

 

Gefährliche Meerestiere

Hier kommen einem natürlich gleich die Haie in den Sinn. Meistens sind es aber eher die kleineren, unscheinbareren Tiere, die genauso gefährlich sind. Viele von denen müssen sich durch ausgeklügelte Waffensysteme vor Fressfeinden schützen, denn das Leben unter Wasser ist hart. Das betrifft Fische, aber auch wirbellose Tiere wie z. B. Korallen oder Seesterne und Schnecken.

Merke dir bitte dehalb: man unter Wasser keine Tiere, und auch Streicheln oder Füttern ist für Taucher tabu.

Wir sind Besucher und Beobachter in dieser Welt und mischen uns nicht in den Alltag dieser Tiere ein.

Viele Tiere haben giftige Stacheln am Rücken, wie zum Beispiel dieser Drachenkopf auf dem Bild. Andere, Anemonen, Quallen oder Korallen, schützen sich durch kleinste Nesselzellen, die bei Kontakt abgeschossen werden und ähnlich wirken wie Brennnesseln, nur machmal noch viel unangenehmer. Viele dieser Gifte lösen heftige Reaktionen oder Allergien aus und sind daher für Taucher sauch schon mal problematisch.

Deshalb ist es so wichtig, gut tarieren zu können, um sich nicht ständig mit Händen und Flossen im Riff festhalten zu müssen.

Im letzten Kapitel findest du eine kleine Übersicht über die wichtigsten gefährlichen Meerestiere, die man kennen sollte. Fragt auch den Tauchlehrer vor Ort, denn jedes Gebiet hat andere Tiere.

 

Tauchgangsende

Sicher hast du nach nun auch inzwischen die 100-bar-Restdruckgrenze erreicht, und dies dem Tauchlehrer signalisiert. Er wird dann mit dem bereits bekannten UW-Zeichen zum Auftauchen auffordern. Man schwimmt dann gemeinsam zum Ankerseil zurück und taucht langsam wieder nach oben.

Schon bei deinen ersten Tauchgängen wirst du mit deinem Tauchlehrer einen Sicherheitsstopp zwischen 3 und 5 Meter Tiefe einlegen. Ein solcher Sicherheitsstopp gehört zu jedem Tauchgang, auch wenn er weder nach Computer noch nach Tabelle notwendig ist.

Wenn man dann mehr Erfahrung als Taucher hat und längere und tiefere Tauchgänge macht, können je nach Tiefe und Dauer des Tauchganges Dekostopps in 9, 6 und 3 Meter Tiefe mit genau vorgeschriebenen Dekozeiten nötig werden.

Ist die Zeit für den Sicherheits- oder Dekostopp um, verständigt man sich gegenseitig mit dem OK!-Zeichen. Wenn der Letzte aus der Gruppe das OK!­ – Zeichen gegeben hat, taucht man zur Oberfläche und steigt einer nach dem anderen ins Boot zurück.

 

Einstieg ins Boot

Der Einstieg ins Boot kann sich je nach Wellengang und Höhe des Bootsrandes unterschiedlich und manchmal auch recht umständlich gestalten. Mit einer Leiter ist alles kein Problem:

Flossen aus und rein ins Boot, dann kommt der Nächste dran. An Bord eines größeren Bootes kann man nun gemütlich die Ausrüstung ausziehen. Auf einem kleinen Boot verhält man sich wie auf der Herfahrt: bis auf die ABC-Ausrüstung alles anlassen und sich ein sicheres Plätzchen suchen, sodass Nachfolgende aufrücken können, ohne einem über die Beine klettern zu müssen.

Eine Leiter ist natürlich eine wahre Hilfe, aber nicht immer auf jedem Tauchboot vorhanden, vor allem nicht bei Schlauchbooten. Daher wird man sinnvollerweise sich zuerst der schweren und nicht mehr benötigten Dinge entledigen:

Als Erstes nimmt man den Bleigurt ab und reicht ihn einem bereits an Bord befindlichen Taucher oder dem Bootsführer. So locker man alles im Wasser bewegt, kaum hält man die Ausrüstung über die Wasseroberfläche, wird Muskelarbeit verlangt. Jetzt heißt es vor allem, den Bleigürtel gut festhalten, denn in solchen Momenten sind schon viele davon in den unendlichen Tiefen der Meere verloren gegangen.

Dann wird man sein Jacket auf blasen und mit dem gesamten DTG ausziehen und nach oben ins Boot reichen. Die ABC-Ausrüstung sollte man anbehalten, denn falls Wellengang herrscht, ist es besser, man kann notfalls noch mit dem Schnorchel atmen und hat die Maske auf.

Die Flossen benötigt man auf jeden Fall noch, um sich durch kräftigen Beinschlag mit Schwung nach oben zum Bootsrand hochzubringen. Bei Wellen kann man auch die Wellenberge zusätzlich nutzen. Hat man es ins Boot geschafft, hilft man umgehend dem nachfolgenden Taucher.

 

Tauchmedizin

Den Praxisteil hast du nun geschafft, jetzt kommt noch etwas Tauchmedizin welche für dich wichtig ist.

Sonnenschutz
Ein ganz wichtiges Thema, vor allem im Sommer. In tropischen Gebieten ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch und kann große Probleme verursachen. Sonnenbrand kann bis zu richtigen Verbrennungen führen. Denke daran, dass die Wasseroberfläche wie ein Spiegel die Sonnenstrahlen reflektiert und damit zusätzlich wirkt. Daher verwende immer wasserfeste Sonnenschutzmittel. Mittlerweile gibt es auch für Schnorchler leichte Ganzkörperanzüge mit UV-Schutz und auch Sonnencreme, die die Umwelt nicht schädigt.

  • Sonnenstich – Wer sitzt nicht gerne in der Sonne, aber auf dem Boot oder am Strand hat man kaum Möglichkeiten, der permanenten Sonneneinstrahlung auszuweichen, daher für alle Fälle immer eine Mütze oder einen Hut mitnehmen.
  • Überhitzung – In voller Tauchermontur bei tropischer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung zu warten, bis das Boot endlich kommt oder richtig ankert, kann dauern. Da wird einem ganz schön warm. Wenn möglich, immer erst direkt vor dem Tauchgang anziehen und wenn es nicht anders geht, wenigstens den Anzug vorher wässern oder Wasser aus einem Eimer über sich leeren.
  • Erholung – Tauchen strengt ganz schön an und deshalb sollte man sich ab und zu eine Pause gönnen. Schließlich soll ganz Ganze ja Spaß machen und nicht in Stress ausarten.

 

Erste Hilfe
Sicherheit und Verantwortung sind ein wesentlicher Teil beim Tauchen. Daher gehört zur Ausbildung auch ein kleiner Lehrgang zur Ersten Hilfe, der ein bisschen mehr verlangt, als nur ein passendes Pflaster zu reichen. Es kann schließlich jedem passieren, dass man plötzlich Zeuge eines Notfalls wird. In diesem Fall sollte man umgehend die richtige Hilfe leisten können, wenn möglich sofort Hilfe holen und die Notrufnummer anrufen.

Die erste Aussage zur Ersten Hilfe lautet: Sofort hingehen und ansprechen!
Die zweite Aussage lautet: Keine Angst vor Fehlern – nichts zu tun ist der größte Fehler!

Das Wichtigste bei einem Notfall ist, dass man den Verunfallten beruhigt und ihm signalisiert, hier ist jemand, der ihn nicht alleine lässt.

Für einen junior Open Water Diver Tauchschein ist ein Erste Hilfe Kurs zwar noch nicht vorgeschrieben, aber cool ist, wenn du ihn vielleicht doch belegst und im Fall der Fälle sofort weißt was zu tun ist. Klicke einfach auf das Bild und melde dich doch gleich an.

Das bestandene Brevet

Es ist geschafft – du bist jetzt Taucher mit dem entsprechenden Grundwissen und solltest bei möglichst vielen Tauchgängen Erfahrungen sammeln. Tauchen ist ein herrlicher Sport, man kann ihn auf vielfältige Weise ausüben, und es gibt jede Menge Zusatzbereiche und -beschäftigungen, wie ihr auf den nächsten Seiten sehen könnt.

 

Und jetzt hast du dir noch ein bisschen Entspannung verdient. Findest du dich zurecht?

Junior Open Water Diver – Kapitel 7

Tauchen … und was sonst noch dazu gehört

  • UW-Zeichen und Logbuch
  • Gefährliche Meerestiere
  • Checkliste und Tauchertasche
  • Der Taucherkodex
  • Oft gestellte Fragen
  • Weitere Ausbildung

Die Unterwasser-Zeichensprache

Zurzeit gibt es die Verständigung unter Wasser durch Sprechen bei den Berufs­tauchern mit Vollgesichtsmasken, für Sporttaucher sind diese noch zu teuer und nicht weit verbreitet. Sicherlich lässt die Technik nicht mehr lange auf sich warten, dann hat man auch unter Wasser keine Ruhe mehr …

Bis dahin bleibt uns derzeit nur die Unterwasser-Zeichensprache, international anerkannte Gesten, die von jedem Taucher verstanden werden müssen. Hier sind die wichtigsten Zeichen:


Das

Taucher-Logbuch

Um alle Tauchgänge ordentlich dokumentieren zu können, verwendet man ein Taucherlogbuch. Die Dokumentation ist wichtig, denn sie zeigt den Erfahrungsstand seines Besitzers.

Auch für die laufende Fortbildung und die eigene Erinnerung ist das Logbuch wichtig, denn hier kann man nachsehen, wie oft, wo, wie tief und mit wem man getaucht hat. Im Laufe seines Taucherlebens füllt man meist mehrere Taucherlogbücher, die in der Regel von den Besitzern wie Schätze bewacht werden.

Wie man sein persönliches Logbuch gestaltet, ist jedem selbst überlassen, und manche Taucher laufen hier zu künstlerischer Hochform auf. Dann werden richtige Tauchertagebücher daraus mit Hinweisen auf den Tauchplatz und Begegnungen mit Tieren. Andere bleiben recht nüchtern und verwenden nur noch die elektronische Speicherform, denn die Tauchcomputer haben heute alle einen direkten Anschluss für den PC.

 

Gefährliche Meerestiere

Tauchen ist eine Natursportart, das heißt, man ist eigentlich immer in „freier Wildnis“. Felsküste oder Korallenriff, auch scheinbar leerer Sandboden, jeder Platz ist von kleinen oder großen Tieren besetzt, und jede Art hat so ihre eigene Strategie, um Gefahren von sich abzuwenden. Ein kritischer Augenblick ist es daher immer, wenn man gerne nach diesen Tieren greifen oder sich ständig mit den Händen abstützen möchte. Gut tariert schwebt man daher recht sicher über all diesen Gefahren, und der Tauchanzug schützt ebenfalls vor nesselnden Tieren.

Seeanemonen, Feuerkorallen und Quallen

Diese Tierarten besitzen Nesselzellen, die bei Berührung ihre nesselnden Kapseln wie Katapulte abschießen und unterschiedlich starke Reizungen auslösen. Von Juckreiz bis zu Muskelkrämpfen kann alles vertreten. Das gilt sogar noch für an den Strand angespülte Tiere, denn der Abwehrmechanismus wirkt sogar dann noch. Die Anemonenfische haben gelernt, damit umzugehen. Sie umgeben sich mit einem Schleim, der sie schützt. Wir können uns hiergeben zumindest mit dem Tauchanzug schützen, aber Vorsicht: Nesselzellen haften auch hieran und beim Ausziehen kann man sich auch dann noch verletzen. Im Pazifik gibt Arten, wie die Seewespen, deren Berührung sogar tödlich sein kann.

 

Mördermuscheln
Sie haben den Ruf, Taucher nach unten zu ziehen. Das ist wirklich nur ein Märchen und nichts davon ist wahr. Allerdings haben diese sehr großen Muscheln viel Kraft, um ihre beiden Schalenhälften zusammenzupressen, wenn Gefahr droht. Es wäre schon möglich, dass ein Taucher, der meint, er müsste mal mit dem Arm hineinfassen, eingeklemmt und mit erheblichen Blutergüssen und Quetschungen für seine Dummheit belohnt werden kann.

 

Muränen
Sie sehen immer aggressiv aus, weil sie ständig ihr mit spitzen Zähnen bewaffnetes Maul offen haben. Dabei müssen sie damit atmen, können also gar nicht anders. In der Regel sind sie eher scheu und bleiben in ihren Höhlen. Werden sie aber gereizt, weil man in Höhlen und Löchern stochert, können sie angreifen und starke Fleischwunden reißen. Entzündungen werden meist zusätzlich durch den infektiösen Mundschleim ausgelöst.

 

Haie
Es gibt fast 500 Haiarten, aber nur ein paar wenige davon können dem Menschen gefährlich werden. Allen voran natürlich der Weiße Hai, ein Allesfresser. Hauptsache, es macht satt. Haie greifen aber in der Regel nicht sofort an, sondern erkunden erst, was da so vor ihnen schwimmt. Meistens haben sie auch nur früh morgens und in der Dämmerung Appetit. Es soll aber Ausnahmen geben …
Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten, und Touristen­attraktionen wie Hai-Fütterungen sind nicht nur gefährlich, sondern auch ökologisch schädlich und sollte man grundsätzlich unterlassen. Auf einer Safari käme man ja auch nicht auf die Idee, einen Löwen mit der Hand zu füttern.

Krebse und Krabben
Beides sind Bodentiere, die sich gerne tagsüber in Felslöchern unc spalten verstecken und erst nachts aktiv sind. Mit ihren Scheren können sie ziemliche Kräfte aufbringen und Verletzungen wie Quetschungen zufügen.

 

 

Skorpionsfische
Drachenköpfe, Rotfeuerfische und Steinfische gehören dazu. Sie besitzen auf dem Rücken giftige Stacheln und können sehr schwere Schmerzen und Verletzungen bis zu Lähmungserscheinungen herbeiführen. Die Gifte sind sehr stark. Zudem sind manche Arten so gut getarnt, dass man sie kaum vor dem Hintergrund erkennt.

 

 

Seeigel
Sie sitzen in der Regel gehäuft auf dem felsigen Untergrund, verkantet in Felsritzen und Nischen. Mit ihren Stacheln können sie ziemliche Stichwunden zufügen, die sich oft auch entzünden. Stachelreste müssen unbedingt, notfalls vom Arzt, entfernt werden.

 

 

Stechrochen
Auch Stechrochen besitzen, wie der Name schon sagt, einen mit Widerhaken bewehrten Stachel am Peitschenschwanz. Damit können sie tiefe Wunden reißen, in die zusätzlich Gift dringt. Stechrochen bevorzugen Sandböden und graben sich darin auch gerne ein, sodass man sie auf den ersten Blick nicht erkennt. Ein Stich kann lebensgefährlich sein.

 

Checkliste und Tauchertasche

Jetzt bekommst du noch keine Anleitung, was in einer einer Tauchertasche sich so befinden kann, was du jährlich in einem Tauchcenter nachschauen lassen solltest.  Oder nutze die Liste als eine Art vorgeschriebene Maßnahme zur Ordnung, die vor allem Mütteraugen glänzen lässt, aber einfach eine sinnvolle Maßnahme ist, die verantwortungsvollen Tauchern hilft, ihre Ausrüstung funktionsfähig zu halten.  Eine ordentlich gepflegte Ausrüstung ist die Grundlage für sicheres Tauchen.

Tauchausrüstung
Eine sichere Ausrüstung ist wichtig und sollte daher regelmäßig und vor allem vor dem Tauchgang überprüft werden. Denn wenn die Ausrüstung lägere Zeit nicht im Einsatz ist, können sich Ablagerungen bilden oder Lagerungsschäden entstehen, die die Funktionsweisen beeinträchtigen und auch zum Ausfall der Geräte führen können. Eine eigene Checkliste könnt ihr euch selbst zusammenstellen, je nachdem welche Ausrüstungsgegenstände ihr selber besitzt oder leiht. Am besten stimmt ihr das mit eurem Tauchlehrer ab. Hier ein paar Vorschläge:

  • Druckluftflasche – ist der TÜV noch gültig? Ventil dicht und leichtgängig? Saubere O-Ringe vorhanden?
  • Atemregler – Lungenautomat-Mundstück noch in Ordnung? Schläuche in Ordnung oder Risse, porös oder geknickt?
    Bei geschlossener Flasche anatmen – ist Ventil bzw. Membran in Ordnung? Luftdusche funktioniert am Lungenautomaten?
  • Jacket – Ist das Jacket noch dicht? Verschlüsse und Gurte okay? Schnellablass und Inflator okay? Flaschenspanngurt richtig montiert?
  • Zusatzausrüstung komplett (Tabellen, Dekoboje, Karabinerhaken, Tauchermesser etc.)?
  • ABC-Ausrüstung – Maske noch dicht? Maskengläser klar? Für Brillenträger: stimmt die Dioptrienzahl noch? Schnorchel – sind die Beißwarzen okay?
    Flossen – sind die Verschlüsse noch in Ordnung? Flossenblatt noch okay?

 

Pflege
Auf jeden Fall muss die Ausrüstung nach Gebrauch gut mit Süßwasser gespült werden, damit sich keine Sedimente, Salz oder Schmutz ablagern können. Für den Atemregler sollte man, wenn möglich, Extra-Wasser verwenden und nicht das „Restwasser“ von Jacket und Füßlingen. Getrocknet werden sollte alles im Schatten, das Jacket muss man dazu aufblasen.

Die anschließende Lagerung erfolgt am besten in einem dunklen und trockenen Raum. Die Schläuche des Atemreglers sorgfältig rollen und nicht knicken. Druckluftflaschen stehend und vor dem Umfallen gesichert lagern. Bitte keine eigenen Basteleien an den Geräten! Immer den Tauchlehrer fragen oder den Fachhändler aufsuchen, er hat die richtigen Werkzeuge und den Sachverstand für eine ordnungsgemäße Wartung.

Partnercheck vor dem Tauchgang

  • Ist die Ausrüstung vollständig (auch Kälteschutz und Zusatzausrüstung)?
  • Flaschengröße, ausreichender Luftvorrat aller Partner?Ventile offen?
  • Atemregler – Montage okay?
  • Atemregler / Luftdusche gedrückt?
  • Inflator am Jacket okay?
  • Bleimenge – Bleigurt: Anordnung richtig?
  • Tauchcomputer vorhanden, oder Tauchgangsplanung nach Tabelle?
  • Kompass?
  • Tiefenmesser, Schleppzeiger auf null? Uhrenvergleich
  • Lampe funktionsbereit?
  • Dekoboje, Sonstige Ausrüstung richtig festgemacht?

 

Tauchgangsplanung
Fragt euren Tauchlehrer ruhig ganz genau nach dem geplanten Tauchgang. Jeder gute Tauchlehrer geht alles in Ruhe durch und erklärt der Gruppe den Tauchgang ausführlich. Dazu gehört auch, dass man etwas über den Tauchplatz erfährt, die maximale Tiefe, Sicherheits-, Dekostopps und eventuelle Strömungen. Bereits im Vorfeld werden mögliche Probleme oder auch Ängste angesprochen.

Dazu gehört auch zum Beispiel, wenn man eine neue Ausrüstung hat, die man noch nicht so gut kennt. Wie gesagt, unter Wasser kann man nicht einfach mal sein Problem ausführlich schildern, sondern muss durch UW-Zeichen und anhand der augenscheinlichen Situation alles analysieren können. Je mehr die Tauchpartner voneinander wissen, desto besser.

 

Tauchertasche
Eine Tauchtasche ist immer etwas Persönliches, und jeder hat so seine Dinge dabei, die ihm wichtig sind, wie bei jeder Sporttasche. Im Urlaub nimmt man bei Tagesausflügen die Tasche auch mit aufs Boot, und hier sind ein paar Dinge immer ganz nützlich:

  • Handtuch und Neopren-Ohrenschutz (bei Fahrtwind) Erste-Hilfe-Set mit Pflaster, Tempos
  • Taschenmesser oder Kombiset
  • Sonnenschutzcreme, Hut oder Kappe Windschutzkleidung, kann auch als Sonnenschutz dienen Sonnenbrille (Wasserreflexionen)
  • Flasche Süßwasser (zum Ausspülen)
  • Isotonisches Getränk
  • Kekse (Schoko schmilzt leicht)

 

Der Taucherkodex

Tauchen ist eine Natursportart und hat im Gegensatz zu Tennis, Golf oder Fußball keine speziellen „Spielregeln“, deren Einhaltung durch einen Schiedsrichter kontrolliert wird. Allerdings scheinen nicht alle Zeitgenossen diese Freiheit richtig einschätzen zu können und bringen so durch ihre recht eigenwillige Auslegung von Partnerschaft manche Tauchergruppe durcheinander oder sogar in Gefahr. Oft geschieht dies aber auch unbewusst und ohne Absicht, einfach weil anfangs noch der Ãœberblick fehlt und damit die Lage falsch eingeschätzt wird oder man schlicht etwas zu faul ist.

Eine Tauchergruppe ist ein Team, das zusammenhalten muss, damit alle wieder sicher nach oben kommen. Dafür muss man eben auch sein Ego etwas herunterschrauben und sich einfügen, sonst wird man bald keine Tauchpartner mehr finden.

Folgender Taucherkodex ist eine Sammlung von Verhaltensweisen, um aufzuzeigen, wie sich in unterschiedlichsten Umgebungen und Situationen der Umgang von Tauchern miteinander sinnvoll gestalten lässt:

Ein guter Tauchpartner …

  • pflegt einen respektvollen und kameradschaftlichen Umgang
  • ist sich der Verantwortung für sich selbst und seinen Tauchpartnern gegenüber bewusst
  • nimmt auf Kinder, Jugendliche und Anfänger besonders Rücksicht
  • grüßt und verabschiedet sich vor und nach dem Tauchgang
  • ist pünktlich am Treffpunkt und vergisst (möglichst) nichts
  • trinkt keinen Alkohol an und vor Tauchtagen
  • ist beim Briefing ehrlich und spielt nicht den Helden
  • hört die Meinung anderer an und lässt diese auch gelten
  • informiert den Tauchlehrer rechtzeitig, wenn er in eine andere Gruppe möchte erkennt den gemeinsam bestimmten Gruppenführer an und respektiert seine Anweisungen
  • führt den Partnercheck sorgfältig durch
  • bedankt sich auch mal beim Gruppenführer nach dem Tauchgang für seine Führung, schließlich verzichtet der vielleicht auf manche Tierbeobachtung, weil er den Tauchgang überwacht und sich darauf konzentriert, dass alle in Sicherheit sind pflügt nicht wie ein Nashorn durchs Gewässer, sondern ist gut tariert, bemüht sich um eine gute Taucherhaltung und fasst nichts an
  • schwimmt UW-Fotografen nicht ins Bild und verjagt keine Fische
  • bleibt unter Wasser bei der Gruppe und schwimmt in der vereinbarten Formation macht sich im engen Boot nicht breit, sondern rückt auf
  • blockiert an der Taucherleiter nicht den Platz
  • ist kritikfähig
  • bewegt sich in voller Ausrüstung vorsichtig, um andere nicht zu verletzen
  • pflegt die Ausrüstung, ob geliehen oder in eigenem Besitz, und lagert sie ordentlich belegt nicht pausenlos den einzigen Computer an Bord
  • macht auch mal Pause …

Und für unsere Umwelt …

  • benutzt man Parkplätze und vorhandene Einstiege ins Gewässer
  • dringt man nicht in Schilf- und Wasserpflanzenbestände ein
  • bleibt man den Nist-, Laich- und Ruheplätzen fern
  • achtet auf einen ausreichenden Abstand zum Gewässergrund und wirbelt kein Sediment auf
  • berührt und füttert man keine wild lebenden Tiere
  • harpuniert man nicht; kauft und sammelt auch keine Tiersouvenirs
  • beobachtet kritisch das Tauchgewässer und hält es und seine Uferzonen sauber befolgt die Arten-, Tier- und Naturschutzbestimmungen
  • lässt den Kompressor nur dort laufen, wo er niemanden stört
  • vermeidet allgemein einen hohen Lärmpegel
  • hält Kameraden an, sich ebenfalls umweltbewusst zu verhalten.

 

Zum Schluß noch ein paar Fragen gehen einem immer im Kopf herum, man fragt aber nie so richtig nach …

Was wäre wenn ……

 

 . . . . die Flasche umfällt?
Na ja, die Dinger sind also erst mal sehr stabil und dickwandig, empfindlicher ist eher das Ventil. Auf keinen Fall sollte die Flasche direkt auf das Ventil fallen, denn wird das abgeschlagen (dazu gehört aber schon eine hohe Krafteinwirkung), geht die gefüllte Flasche ab wie eine Rakete. Anschaulich zeigt das ein aufgeblasener Luftballon, den man loslässt und aus dem die Luft abzischt. Daher müssen die Flaschen bei Transport und Lagerung immer gut gesichert werden.

 

. . . . man einen Krampf bekommt?
Zunächst einmal Ruhe bewahren, auch wenn es schmerzt.
Ist der Krampf in den Beinen (meistens der Fall), sollte man versuchen seine Flossenspitze in die Hand zu bekommen und in Körperrichtung zu ziehen, um damit das Bein zu strecken. Der Muskel dehnt sich dabei, und der Krampf lässt nach.
Oder man gibt seinem Partner Bescheid, damit er dies für einen tut, wenn man es selber nicht schafft. Lässt der Krampf nicht nach, sollte man den Tauchgang beenden. Notfalls muss der Partner beim Schwimmen mithelfen.

 

. . . . man seinen Tauchpartner verliert?
Erst einmal genau um sich herum nachsehen, ob der Partner wirklich weg ist, denn manchmal befindet er sich nur knapp daneben hinter dem nächsten Felsvorsprung oder sogar schräg hinter oder direkt über einem. Nicht gleich herumschwimmen und damit selber seine Position ständig ändern. Nach aufsteigenden Luftblasen schauen. Erst wenn man ganz sicher ist, an dieser Stelle langsam auftauchen und an der Oberfläche nachsehen. Im Ãœbrigen sollte man immer seinen Tauchpartner etwas im Auge behalten, dann weiß man auch, wo er sich befinden müsste.

 

. . . . man seinen Bleigurt verliert?
Da wärt ihr nicht die Ersten … Mit dem Bleigurt verliert man ein Teil seines Abtriebes. Um diesem Verlust entgegenzuwirken, sollte man alles tun, um den einsetzenden Auftrieb zu verlangsamen. Wenn man gut tariert ist, reicht es schon, alle Luft aus dem J acket zu lassen (Schnellablassventile betätigen), notfalls helfen auch mal lose Steine vom Fels, die man als Not-Beschwerung in die Taschen steckt. Oder wenn gar nichts hilft, sollte man sich vorsichtig am Fels festhalten und so langsam nach oben steigen. Die Atmung kontrollieren und immer gut ausatmen.

 

. . . . einem unter Wasser schlecht wird?
Gut ist, was draußen ist … und die Fische freuen sich, daher den Automaten im Mund lassen und das Zeug durchspucken (gut Gekautes geht garantiert durch). Die Hygiene spielt dabei im Moment weniger die Rolle, als dass es wichtig ist, beim nächsten Atemzug gleich wieder Luft zu bekommen und sich nicht zu verschlucken.

 

. . . . man bei Strömung abdriftet?
Dafür hat man seine Dekoboje, die man schon in sechs bis acht Meter Tiefe aufbläst
und über sich aufsteigen lässt. Den Aufstieg durchführen und an der Oberfläche mit der Boje warten, bis man gesehen wird. Der Bootsführer sammelt dann seine „versprengten Schäfchen“ nacheinander ein. War man nicht mit dem Boot unterwegs, kann man auch direkt selber die nächste Landstelle anschwimmen und dort an Land gehen, um sich dann wieder zum gemeinsamen Treffpunkt auf zumachen.

 

. . . . man einem Hai begegnet?
Zunächst einmal ist das wirklich selten. Dann sollte man versuchen, sich Rückendeckung
zu verschaffen (notfalls auch Taucherrücken an Taucherrücken), damit wirkt man zusätzlich gleich größer, und Haie respektieren das in der Regel auch. Langsam das Terrain verlassen und nach oben zum Boot oder Steg tauchen. Als Taucher wird man weniger
als „Futter“ betrachtet, sondern schon von der Körpergröße her eher als gleichwertig angesehen. Problematischer ist es eher für Schnorchler, Surfer oder Schwimmer und vor allem bei harpunierenden Unterwasserjägern. Haben Haie tatsächlich Interesse, drehen sie Erkundungsrunden und kommen dabei immer näher. Sonst sind sie eher scheu und verschwinden schnell wieder.

 

 …. man einen Dekompressionsunfall hat?
Es gilt die Regel, dass Anfänger grundsätzlich keine Dekotauchgänge durchführen, und um Unfälle zu vermeiden, wird ein Sicherheitsstopp bei jedem Tauchgang gemacht. Wichtigste Grundregel im Falle eines Dekounfalls:
Sofortige Beatmung mit reinem Sauerstoff ist die beste Erste Hilfe!
Im Notfall gibt es eine ganze Reihe von weltweit agierenden Rettungsorganisationen,
die sofortige Hilfe leisten und sei es mit einer Telefon-Hotline zur Tauchbasis vor Ort. Erkundigt euch bei eurem Tauchlehrer. In jeder größeren Stadt gibt es Dekokammern, in den meisten Tauchsportzentren ebenfalls. Je nach Art des Unfalls wird man so schnell wie möglich dorthin gefahren oder geflogen (in niedriger Höhe!), um dort im „Trockenen“ wieder auf den Umgebungsdruck des letzten Tauchgangs gebracht zu werden. Dies geschieht meist mit einem Helfer zusammen. Anschließend wird ganz langsam wieder dekomprimiert, die meisten Krankheitssymptome verschwinden bereits dabei.

 

Wenn du alles durchgelsen hast, kannst du einen letzten Quiz machen. Schreibe uns eine Email, dass du bereit bist und beantworte in einem Fragebogen alles was du weißt, das Ergebnis erfährst du recht schnell. Dann hast du die Theorie abgeschlossen, darfst noch ein paar Abenteuer und einigen Spaß unter Wasser erleben und dann sollte es heißen:

Hurra, bestanden. Es gibt eine(n) neune(n) Taucher(in).

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