Gruppenfühung

Gruppenführung – Dive Leader – Einführung

Einleitung zum Kurs Gruppenführung – Dive Leader

Es gibt wenige Sportarten, in denen so viel von den Partnern abhängt wie beim Tauchsport. Richtig koordiniertes Teamwork ist nicht nur die Voraussetzung für einen gelungenen Tauchgang, sondern es ist lebensnotwendig.

Dabei soll in einer Tauchgruppe ein Gruppenmitglied – wenn möglich dasjenige mit der besten Ortskenntnis und der besten Taucherfahrung – die Gruppe leiten. Doch wer eine Tauchgruppe leitet, trägt ein hohes Maß an Verantwortung und natürlich Führungskompetenz.

Es ist deshalb zu begrüßen, dass dieser Kurs zwingend als Bedingung für das **/Silber-Brevet vorgeschrieben ist.

 

„Tauche nie allein“ ist wohl das Erste was ein Beginner lernt. Dieser Satz ist nicht ganz vollständig, er müsste ergänzt werden:

Plane den Tauchgang, als wenn du ihn alleine machen müsstest, er bedingt aber einen oder mehrere Tauchpartner.

Soll der Tauchgang dann harmonisch ablaufen, müssen sich die Partner kennen, gleiche Interessen, gleichen Trainings- und Ausbildungsstand und gleiche, angepasste Luftvorräte haben.

Ist das immer gegeben? Ist die Gruppe besonders im Urlaub nicht meist bunt gemischt?

Hier ist ein guter Gruppenführer gefordert. Das muss nicht in eine militärische Hierarchie ausarten, wie es manchmal missverstanden wird. Den idealen Gruppenführer merkt man nicht!

 

Folgende Attribute zeichnen ihn aus:

  • Kompetenz
  • Orientierungssinn
  • Ruhe
  • Sicherheit
  • Übersicht
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Erfahrung auf technischem und psychologischem Gebiet
  • Richtige Ausrüstung
  • Die Fähigkeit, aufkommende Probleme frühzeitig zu erkennen
  • Zielgerichtetes Handeln bei Zwischenfällen
  • Kenntnisse über Fauna und Flora der Unterwasserwelt

 

Für die Teilnahme an dem Spezialkurs „Gruppenführung“ benötigt man nur eine geringe Anzahl an Tauchgängen. Das ist sehr wenig, betrachtet man die obige Liste der gewünschten Fähigkeiten. Gruppenführer, die hier Defizite haben, beispielsweise nicht wissen, wo im See sie sich befinden, reagieren hektisch, sind wegen fehlender Erfahrung unsicher.

In kürzester Zeit werden sie diese Unsicherheit auf ihre gesamte Gruppe übertragen und so ggf. die Gruppe sprengen. Keine guten Voraussetzungen für einen sicheren und entspannten Tauchgang.

Ebenso wenig wie man aus einem jungen Menschen, der gerade der Babysprache entwachsen ist, in zwei Tagen einen Redner machen kann, kann ein Beginner durch ein kurzes Seminar zum kompetenten Gruppenführer werden. Das erfordert Erfahrung, aber auch Fehler, aus denen man lernt. Die Erfahrung zeigt, dass man aus Fehlern anderer sehr wenig lernt, vermutlich muss jede Generation ihre Fehler selbst machen, um so eine eingeprägte Erfahrung zu entwickeln.

Was noch am besten helfen würde, wäre eine Checkliste mit allen Punkten, die vor, während und nach dem Tauchgang zu beachten sind. Man kann sie vorher durchgehen und abhaken, oder nachher erkennen, was man doch noch übersehen hat. Solch eine Checkliste lebt, wird nie vollständig sein, aber sie wird auch für manche Tauchgänge nicht zutreffende Punkte enthalten. Hier muss der Gruppenführer entscheiden, was noch angebracht und was überzogen ist.

Ein ruhiger, entspannter und erlebnisreicher Tauchgang ist auch der Verdienst des Gruppenführers, der möglichst auch Kenntnisse haben sollte, die Unterwasserwelt seinen Mittauchern näher zu bringen. Das muss nicht gleich der Walhai sein, auch die Kleinlebewesen können interessant sein, wenn man richtig darauf hingewiesen wird.

 

Autor: JD am 5. Sep 2021 21:00, Rubrik: Gruppenfühung, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,

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